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Dopamin zur Nierenprotektion ist tot:

Ist Fenoldopam eine Alternative?


A comparison between fenoldopam and low-dose dopamine in early renal dysfunction of critically ill patients.

Brienza N, Malcangi V, Dalfino L, et al.                                                                                                               Crit Care Med 2006; 34:707-14

Anesthesia and Intensive Care Division, Emergency and Organ Transplantation Department, University of Bari, and Anesthesia and Intensive Care Division, Miulli Hospital, Acquaviva delle Fonti, Italy.


Dopamin "in Nierendosis", jahrelang eine Standard-Therapie zur Prophylaxe und Therapie des akuten Nierenversagens, ist obsolet geworden. Mit wenigen Ausnahmen haben die in den letzen Jahren durchgeführten Studien keinen positiven Effekte dieser Therapie auf den "renalen Outcome" oder die Prognose der Patienten nachgewiesen. Seit Veröffentlichung der Australisch-Neuseeländischen Multicenterstudie im Jahre 2000 (Bellomo R; Lancet 2000; 356: 2139) sprechen sich einheitlich alle Empfehlungen von nationalen und internationalen Fachgesellschaften gegen die Verwendung von Dopamin zur Prophylaxe oder Therapie des akuten Nierenversagens (ANV) aus (Evidenzklasse A).

Aber es kam noch schlimmer: Unlängst haben Lauschke und Mitarbeiter aus Berlin klar gezeigt, dass Dopamin nicht nur nichts nützt, sondern tatsächlich ungünstige Effekte auf die Niere ausübt (Kidney Int 2006; 69:1669). Die renale Perfusion wurde mittels einer nicht-invasiven Doppler-Ultraschallmethode (Widerstandsindex und Pulsatilitätsindex), mit der der renale vaskuläre Konstriktionszustand beurteilt werden kann, gemessen. Bei Patienten mit ANV (im Gegensatz zum tierexperimentellen ANV, bei dem die Durchblutung sich rasch normalisiert) fand sich schon vor Dopamingabe ein erhöhter Widerstandsindex. Während Dopamin bei Vergleichspatienten ohne ANV die renale Durchblutung verbesserte, fand sich bei Patienten mit ANV nicht nur keine Verbesserung, sondern sogar eine Verminderung der Perfusion. Die negativen Effekte waren insbesondere bei Patienten zu sehen, die kein Noradrenalin erhielten und bei Patienten mit einem Alter > 55 Jahren.

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Tags: nephro-news nephrologie 

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