Kardioprotektion bei maßvollem Alkoholkonsum durch antiinflammatorische Wirkung?

Ein maßvoller regelmäßiger Alkoholkonsum reduziert das Risiko für kardiovaskuläre Komplikationen (Friedman LA, Am J Epidemiol 124: 481-489, 1986; Rimm EB, Lancet 338: 464-468,1991), möglicherweise durch günstige Effekte auf

• das Lipidprofil (Langer RD, Circulation 85:910-915, 1992; Suh I, Ann Intern Med 116:881-887, 1992; Gaziano JM, Cardiol Clin 14:69-83, 1996)
• die Hämostase (Albert MA, Circulation 107:443-447, 2003; Rimm EB, BMJ 319:1523-1528, 1999)
• die Insulinsensitivität (Meyer KA, J Am Coll Nutr 22:185-194, 2003; Kroenke CH, Diabetes Care 26:1971-1978, 2003)
• die Inflammation (Bermudez EA, Arterioscler Thromb Vasc Biol 22: 1668-1673, 2003; Albert MA, Circulation 107:443-447, 2003).

Die vasoprotektiven Effekte von Alkohol sind offensichtlich dosisabhängig: (Zu) hohe Alkoholdosen haben keine gefäßprotektive Wirkung, maßvoller regelmäßiger Alkoholkonsum schützt vor kardiovaskulären Komplikationen. Was aber versteht man unter einer kardioprotektiven Alkoholdosierung? Die niedrigsten CRP-Werte fanden Imhof et al. bei Männern mit einem Alkoholkonsum von 20-40 g/Tag. Umgekehrt kam es zu einem Anstieg der CRP-Werte bei Männern mit einem Alkoholkonsum von ≥80 g/Tag. Bei Frauen waren die CRP-Werte bei einem Alkoholkonsum von 40-60 g/Tag am niedrigsten (Imhof A, Lancet 357:763-767, 2001).