NEPHRO-News
Als Posttransplantationsdiabetes (PTDM) wird ein Diabetes mellitus
bezeichnet, der nach einer Transplantation neu auftritt. Dabei handelt
es sich nicht um ein eigenständiges Krankheitsbild. Ein PTDM lässt sich
nicht von einem Diabetes mellitus unterscheiden, der unabhängig von
einer Transplantation auftreten würde. Der PTDM, dessen Inzidenz in den
letzten Jahren zugenommen hat, ist eine schwerwiegende Komplikation nach
Organtransplantation, die sowohl das Überleben der Patienten als auch
des Transplantates negativ beeinflussen kann (US Renal Data System.
USRDS 2003 Annual Data Report; Cosio FG, Kidney Int 2001; 59:732-737).
Die Häufigkeit dieser Erkrankung ist nicht genau bekannt, da in
verschiedenen Studien unterschiedliche Definitionen bzw.
Diagnosekriterien verwendet wurden.
Als Quelle zur Untersuchung von Inzidenz, Risikofaktoren und Ergebnissen
bei Patienten, die einen PTDM entwickelten, wurden Daten aus dem USRDS
herangezogen (Kasiske BL, Am J Transplant 2003; 3:178-185). Diese
Evaluation von > 11.000 Patienten mit einer zwischen 1996 und 2000
durchgeführten Nierentransplantation beschrieb die kumulative
PTDM-Inzidenz 3, 12 und 36 Monate nach der Transplantation mit 9,1, 16,0
bzw. 24,0%. Als Risikofaktoren für die Entwicklung eines PTDM wurden
ethnische Zugehörigkeit, Body-Mass-Index und Art der Immunsuppression
identifiziert (siehe Tab. 1). Daneben müssen auch ein höheres
Lebensalter, eine positive Familienanamnese, eine gestörte
Glukosetoleranz, eine Hepatitis C (HCV) sowie der Einsatz von
Glukokortikoiden zur Immunsuppression als prädisponierende Faktoren
angesehen werden. Unabhängig von den mit der Entwicklung eines PTDM
assoziierten Risikofaktoren war ein PTDM selbst mit erhöhten Raten für
Transplantatversagen (RR 1,63), für Tod mit funktionierendem
Transplantat (RR 1,46) und Mortalität (RR 1,87) assoziiert (alle p <
0,0001).
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Tags: nephro-news transplant
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