NEPHRO-News
Humanes Alport-Syndrom
Das Alport-Syndrom (AS)
ist eine erbliche Typ IV-Kollagen-Erkrankung, die zum progredienten
Nierenversagen, Innenohrschwerhörigkeit und Augenveränderungen wie
Lenticonus anterior führt. Bei Kindern ist das AS die häufigste zum
terminalen Nierenversagen führende erbliche Nierenerkrankung. Mutationen
in den Typ IV-Kollagen-Genen COL4A3-A5 verursachen das AS. Die Gene
kodieren für die a3-a5-Ketten des Typ IV-Kollagens, ein Hauptbestandteil
der glomerulären Basalmembran. Ein Defekt in den Typ IV-Kollagen-Genen
führt im Mittel im Alter von zwanzig Jahren zur terminalen
Niereninsuffizienz.
Mittlerweile sind über 300 verschiedene Mutationen im COL4A5-Gen
(X-chromosomales AS) beschrieben, die zu feinen Nuancen im Phänotyp
führen (Nephrol Dial Transplant 17:1218-1227, 2002). Unterschiede in der
phänotypischen Ausprägung wie beispielsweise das Alter bei Erreichen
der terminalen Niereninsuffizienz (zwischen 14 und 35 Jahren, im Mittel
20 Jahre) machen Therapiestudien bei Kindern mit AS nahezu unmöglich. So
wurde der Verlauf der Erkrankung bisher als schicksalhaft angesehen,
obwohl die Molekulargenetik eine frühe Diagnose noch vor Ausbruch der
Erkrankung im Kleinkindesalter ermöglicht.
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Tags: nephro-news nephrologie nierenfibrose alport-syndrom col4a3
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