Verbessern ACE-Hemmer das Überleben bei Dialysepatienten?

Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz haben eine hohe kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität (Am J Kidney Dis 19:505-513, 1992; Am J Kidney Dis 32(Suppl):S112-S119, 1998). Zahlreiche klassische und nicht klassische Risikofaktoren sind an der akzelerierten Atherosklerose dieser Patienten beteiligt, z. B. Hypertonie, Diabetes, Dyslipidämie, Insulinresistenz, oxidativer Stress, verminderter Antioxidanzienstatus, Rauchen, Urämietoxine oder der inflammatorische Prozess (Nephrol Dial Transplant 15:454-456, 2000; Contrib Nephrol 127:1-31, 1999; J Am Soc Nephrol 13:1894-1900, 2002; J Am Soc Nephrol 13:1918-1927, 2002). Viele atherosklerotische, kardiovaskuläre Risikofaktoren sind bei Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz deutlich mehr prävalent als bei der Allgemeinbevölkerung (J Am Soc Nephrol 13:1918-1927, 2002). In einer retrospektiven Studie haben Efrati et al. (Am J Kidney Dis 40:1023-1029, 2002) den Effekt von ACE-Inhibitoren auf die Mortalität von Dauerdialysepatienten untersucht.

Unter den 126 Patienten hatten 60 Hämodialysepatienten einen ACE-Hemmer zu anderen Antihypertensiva erhalten, während 66 Patienten keine ACE-Hemmer erhielten. Die Mortalität der mit ACE-Hemmern behandelten Patienten nahm signifikant ab, mit einer Risikoreduktion um 52%. Mit ACE-Hemmern behandelte Patienten mit einem Alter von 65 Jahren oder darunter hatten eine Reduktion der Mortalität um 79% (Am J Kidney Dis 40:1023-1029, 2002). Diese Daten sind beeindruckend und bestätigen eine Studie von Mann et al. (Ann Intern Med 134:629-636, 2001), die zeigte, dass durch Behandlung mit Ramipril die Mortalität von Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz signifikant abnimmt. Allerdings bedarf es einer prospektiven, randomisierten Studie, um die sehr ermutigenden Daten der retrospektiven Analyse von Efrati et al. (Am J Kidney Dis 40:1023-1029, 2002) zu bestätigen.