Prähospitaler Herz-Kreislauf-Stillstand während der COVID-19-Pandemie

Weltweit sind der “Coronavirus-in­duced Disease 2019” (COVID-19) Pandemie mittlerweile ca. 865.000 Menschen zum Opfer gefallen, ca. 26.000.000 Menschen wurden nachweislich infiziert. Die Erkrankung manifestiert sich meist als Infektion der Atemwege mit den Leitsymptomen Fieber und Husten. Das einzige annähernd pathognomonische Symptom für COVID-19 ist die Anosmie, die bei etwa 10-20% der Patienten auftritt. Bei 81% der Patienten ist der Verlauf mild, bei 14% schwer und 5% der Patienten sind kritisch krank (Kluge S; Anaesthesist 2020; 69:653).

Mögliche Verlaufsformen sind die Entwicklung eines ARDS sowie, bisher eher seltener, eine bakterielle Co-Infektion mit septischem Schock. Weitere beschriebene Komplikationen sind zudem Rhythmusstörungen, eine myokardiale Schädigung, Lungenembolien sowie das Auftreten eines akuten Nierenversagens oder Multiorganversagens (Kluge S; Anaesthesist 2020; 69:653). Virale Epidemien mit schweren respiratorischen Infekten sind bekannterweise mit einer höheren Sterblichkeit assoziiert (Nguyen JL; JAMA Cardiol 2016; 1:274, Thompson WW; JAMA 2004; 292:1333).

In den meisten Ländern geriet das Gesundheitssystem an seine kapazitären Grenzen mit völlig überlasteten Krankenhäusern und hier insbesondere Notfallaufnahmen sowie Intensivstationen. Die Folgen lassen sich an dramatischen Sterblichkeiten ablesen. In Belgien beträgt die Sterblichkeit der SARS-CoV-2 infizierten Personen pro 100.000 Einwohner 86,73, in Großbritannien 62,62, in Frankreich 45,87, in den Niederlanden 36,42, in Deutschland 11,25 und in Österreich 8,31 (Johns Hopkins University of Medicine 2020; https://coronavirus.jhu.edu/data/mortality).