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Soll wirklich bei jeder Kontrastmitteluntersuchung N-Acetylcystein zur Verhinderung des akuten Nierenversagens verabreicht werden ?


Acetylcysteine for prevention of contrast nephropathy: meta-analysis.

Birck R, Krzossok S, Markowetz F, et al.                                                                                                                           Lancet 2003; 362:598-603

Fifth Department of Medicine, University Hospital Mannheim, Mannheim, Germany.


Die Kontrastmittelnephropathie, also das akute durch Kontrastmittelapplikation verursachte Nierenversagen, zeigt eine Inzidenz zwischen 10 und 30% in entsprechend selektionierten Risikopatienten. Es stellt somit die häufigste Form des im Krankenhaus erworbenen akuten Nierenversagens dar und ist mit einer erhöhten Mortalität insbesondere bei schwerer kranken Patienten sowie mit einer verlängerten Krankenhausverweildauer verbunden.

In der Vergangenheit wurden verschiedenste Maßnahmen eingesetzt, um den Kontrastmittelschaden an den Nieren möglichst gering zu halten. Neben pharmakologischen Interventionen (Diuretika, Kalziumantagonisten, Atrial natriuretic Peptid, Aminophyllin, Endothelinantagonisten) hat sich vor allem eine gute Hydratation als protektiv erwiesen.

Im Jahre 2000 konnten Tepel und Mitarbeitern in einer kleinen randomisierten Studie zeigen, dass Acetylcystein als Antioxidans und Radikalenfänger, vor und nach Kontrastmittelapplikation gegeben, das Serumkreatinin bei niereninsuffizienten Patienten günstig beeinflusst (Tepel M. et al. N Engl J Med 2000; 343:180). In dieser ersten Studie kam es unter N-Acetylcystein nach Kontrastmittelapplikation zu einem Absinken des Serumkreatinins von 2,5 mg/dl auf 2,1 mg/dl, wohin gegen in der Placebogruppe ein leichter Anstieg (statistisch nicht signifikant!) zu verzeichnen war.

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Tags: intensiv-news nephrologie kontrastmittel nierenversagen n-acetylcystein 

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