INTENSIV-News
Eine pflegerische Herausforderung
Pflege eines Patienten mit ausgedehntem Decubitus im Bereich der rechten Hüfte
Anamnese des Patienten
Herr
J., 42 a, wurde wegen Rechtsherzdekompensation auf eine
Normalbettenstation aufgenommen. Im Zuge des stationären Aufenthaltes
kam es zur Entwicklung einer Urosepsis mit konsekutivem Nierenversagen.
Weiters litt der Patient unter starken Sensibilitätsstörungen in den
unteren Extremitäten, welche dazu führten, daß der Patient den
Auflagedruck nicht spüren konnte. Es entstand eine handtellergroße
Nekroseplatte, die chirurgisch abgetragen werden mußte. Auf Grund der
langjährig bekannten COPD wurde der Patient postoperativ, nach der
Nektrosektomie durch die plastische Chirurgie, auf der Internen
Intensivstation übernommen. Ganz wichtig zu erwähnen wäre auch, daß der
Patient durch eine schwere Deformierung der Wirbelsäule an einer
spastischen Lähmung der Unteren Extremitäten litt und dadurch seit
langem (Caudasymptomatik seit dem Kindesalter) Rollstuhlfahrer ist.
Erstbefund:
Die OP-Wunde im Bereich der rechten Gesäßhälfte vier Fäuste groß, sehr tief und blutet leicht nach.
Wundversorgung:
Reinigung mit H2O2; feuchter Verband mittels NaCl 0,9% und Betaisodona®
Verlauf:
Die Wunde ist trocken, wurde durch Stuhl aber ständig kontaminiert.
In
den drauffolgenden vier Tagen gestaltete sich der Verbandswechsel, wie
oben angeführt, zweimal täglich. Anfangs noch entfernbare Beläge konnten
nach einiger Zeit aber nicht mehr abgewischt werden. Auffällig war
weiters eine Minderdurchblutung des Wundgebietes, derentwegen man schon
nach zwei Tagen deutliche Nekroseinseln erkennen konnte.
Folgende Pflegeprobleme stellten sich:
l Opsitefolie® ließ sich nicht verwenden (sezernierende multiple Defekte, mazeriertes Skrotum)
l Diarrhoe (Stuhl ständig im Wundbereich)
l oftmaliger Verbandswechsel, Wunde muß feuchtgehalten werden
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