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Counterproductive Effects of Sodium Bicarbonate in Diabetic Ketoacidosis


Counterproductive Effects of Sodium Bicarbonate in Diabetic Ketoacidosis

Yukichi Okuda, Horacio J. Adrogue, James B. Field, et al.                                                                  J Clin Endocrinol Metab 1996; 81:314-320


Seit der Erstbeschreibung der Anwendung durch Thomas Latta in der Behandlung der Cholera im Jahre 1831 wird Natrium Bikarbonat in der Therapie verschiedenster Formen der Metabolischen Azidose eingesetzt. In den letzten zehn Jahren wurden allerdings zunehmend Studien veröffentlicht, die dieses Therapieprinzip in Frage stellen (1,2). So konnten bei der hypoxischen Laktat-Azidose neben einer fehlenden Wirksamkeit im Vergleich zu einer osmotisch und volumenmäßig vergleichbaren Natrium-Chlorid (3) sogar negative Effekte auf das Herzminutenvolumen und ein Anstieg der Blut-Laktatkonzentration (4) beobachtet werden.

Auch die überwiegend auf empirischen Grundlagen basierende Behandlung der schweren diabetischen Ketoazidose mit Bikarbonat wird zunehmend in Frage gestellt. Morres et al. (5) konnten in einer randomisierten prospektiven Studie keinen positiven Effekt auf den Abfall der Glukose und Ketonkörperkonzentration und auf den Anstieg des PH-Wertes und der Bikarbonatkonzentration im Blut und Liquor finden. Beech et al. (6) konnten bei ketoazidotischen Ratten unter Bikarbonattherapie hingegen sogar einen Blutdruckabfall und einen Anstieg der Blut-Laktatkonzentration finden, obwohl der intrazelluläre myokardiale PH-Wert angestiegen war. Als Ursache konnte eine durch Alkalisierung induzierte myokardiale Hypoxie, welche in der Folge zu zellulärem energetischen Versagen führte, gefunden werden.

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Tags: intensiv-news metabolische azidose ketoazidose diabetologie 

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