INTENSIV-News
Genomic and epidemiological evidence of bacterial transmission from probiotic capsule to blood in ICU patients.
Yelin I, Flett KB, Merakou C, Mehrotra P, Stam J, Snesrud E, Hinkle M, Lesho E,
McGann P, et al.
Nat Med 2019; 25:1728-1732
Probiotika sind laut WHO-Definition „lebende Mikroorganismen, die in
ausreichender Menge konsumiert, einen positiven Effekt auf die
Gesundheit haben“. Durch die Fortschritte in der Erforschung des
Mikrobioms rückten auch Mikrobiom-modulierende Therapiestrategien in den
Fokus des wissenschaftlichen Interesses.
Probiotika stellen
neben Präbiotika, Antibiotika oder der Stuhltransplantation eine
klassische Möglichkeit zur Modulation des Mikrobioms dar. Der Einsatz
von Probiotika zur Therapie oder Prophylaxe verschiedenster Erkrankungen
wird aktuell stark untersucht und teilweise gibt es für die Anwendung
von Probiotika schon entsprechende Evidenz – zum Beispiel zur Vermeidung
der Clostridium difficile Diarrhoe (Goldenberg JZ; Cochrane Database
Syst Rev 2017; 12:CD006095).
Prinzipiell gelten Probiotika als
sicher, manche Stämme haben auch eine lange Tradition in der
Nahrungsmittelindustrie. Allerdings gibt es immer wieder, insbesondere
bei immunsupprimierten oder kritisch kranken PatientInnen, Berichte von
Infektionen bis hin zur Sepsis durch probiotische Keime. Ein
systematischer Review von Ende 2018 fasste 93 Fälle zusammen – 47 Fälle
von Fungämie mit Saccharomyces, 26 Infektionen mit Lactobacillus, 12 mit
Bifidobacterium, 5 mit Bacillus, 2 mit Pedioccocus und 1 mit
Escherichia.
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Tags: intensiv-news intensivmedizin gastroenterologie nutrition ernährung probiotika präbiotika infektionsprävention mikrobiom-modulation
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