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Vitamin C zur Therapie der Sepsis?


Effect of vitamin C infusion on organ failure and biomarkers of inflammation and vascular injury in patients with sepsis and severe acute respiratory failure: The CITRIS-ALI randomized clinical trial.        

Fowler AA 3rd, Truwit JD, Hite RD, Morris PE, DeWilde C, Priday A, Fisher B,                                                        JAMA 2019; 322:1261-1270
Thacker LR 2nd, Natarajan R, et al.    


Effect of vitamin C, hydrocortisone, and thiamine vs hydrocortisone alone on time alive and free of vasopressor support among patients with septic shock: The VITAMINS randomized clinical trial.        

Fujii T, Luethi N, Young PJ, Frei DR, Eastwood GM, French CJ, Deane AM, Shehabi Y, Hajjar LA, et al.    JAMA 2020 [Epub ahead of print]


Hydrocortisone-ascorbic acid-thiamine use associated with lower mortality in pediatric septic shock.        

Wald EL, Sanchez-Pinto LN, Smith CM, Moran T, Badke CM, Barhight MF, et al.    Am J Respir Crit Care Med 2020 [Epub ahead of print]


Vor zwei Jahren haben wir über die möglichen positiven Auswirkungen einer Therapie mit hochdosiertem Vitamin C in der Frühphase einer Sepsis berichtet (Oudemans van Straaten H; Intensiv-News 2018/1). Damals wurden die eindrucksvollen Ergebnisse der Studie von Paul Marik publiziert, in der 47 septische Patienten, die intravenös Vitamin C (1.5 g 6-stündl. über 4 Tage) in Kombination mit Hydrocortison und 2 x tägl. 200 mg Thiamin („HAT-Therapie“) erhalten hatten, mit 47 ähnlichen Patienten verglichen wurden (Marik PJ; Chest 2017; 151:1229).

Bei Patienten mit der HAT-Therapie fand sich eine raschere Entwöhnung von Vasopressoren, ein schnellerer Abfall des SOFA-Scores und eine um 30% reduzierte Mortalität. Offensichtlich kann das damalige „Vor-Nach“ Studiendesign eine randomisierte Studie nicht ersetzen.

Nun haben Fowler und Mitarbeiter die Ergebnisse der CITRIS-ALI Studie (Vitamin 1 C Infusion for TReatment In Sepsis Associated Acute Lung Injury) veröffentlicht (Fowler AA; JAMA 2019; 322:1261). In dieser doppelblinden, randomisierten, Placebo-kontrollierten Multizentrum­studie (RCT) wurde der Einfluss von hochdosiertem intravenösem Vitamin C (50 mg/kg 6-stündl., etwa 16 g/Tag bei 80 kg) über 96 Stunden im Vergleich zu Placebo bei Patienten mit akutem Lungenversagen untersucht. Während der primäre Endpunkt, der Abfall des SOFA-Scores nach 96 Stunden, negativ war, hatte die Vitamin C-Therapie die Mortalität um absolut 16.5% gesenkt.

Der mangelnde Effekt auf andere Endpunkte scheint ein methodologisches Problem zu sein. Die Mortalitätskurven haben sich schon ab Tag 2 auseinan­derbewegt, was für eine frühere Stabilisierung des Kreislaufes spricht (Carr AC; Crit Care 2015; 19:418). Durch die geringere Mortalität in der Vitamin C-Gruppe war die Zahl der Patienten nach 96 Stunden in der Placebo-Gruppe niedriger. Nach dem Protokoll wurden verstorbene Patienten von der Berechnung des SOFA-Scores (und auch der Plasma-Cytokin-Spiegel) ausgeschlossen (!).

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Tags: intensiv-news intensivmedizin sepsis vitamin c hat-therapie hydrocortison citiris-ali-studie vitamins-studie 

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