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„CRASH-2“

Mehr Überlebende bei traumatischer Massivblutung zu einem günstigen Preis?


Effects of tranexamic acid on death, vascular occlusive events, and blood transfusion in trauma patients with significant haemorrhage (CRASH-2): A randomised, placebo-controlled trial.

CRASH-2 trial collaborators, Shakur H, Roberts I, et al.                                                                                                     Lancet 2010; 376:23-32

Clinical Trials Unit, London School of Hygiene and Tropical Medicine, Keppel Street, London WC1E 7HT, UK.


Unkontrollierbare, massive Blutungen sind neben Schädel-Hirn-Verletzungen die Haupttodesursache bei polytraumatisierten Patienten. Häufig liegt diesen massiven Blutungen eine traumabedingte Störung der Hämostase zugrunde. Diese sogenannte »traumainduzierte Koagulopathie« korreliert mit dem Schweregrad der Verletzungen und ist bei ca. 25-30% der polytraumatisierten Patienten zum Zeitpunkt der Krankenhausaufnahme nachweisbar. Gerinnungsstörungen können nicht nur zu tödlichem Blutverlust führen, sondern auch ein deletäres Multiorganversagen mit verursachen. Diese Tatsache unterstreicht die Wichtigkeit einer frühzeitigen und effektiven Gerinnungstherapie in der Polytraumaversorgung.

Umso erstaunlicher ist die Feststellung, dass zum Management von Gerinnungsstörungen bei polytraumatisierten Patienten nur wenige prospektive, kontrollierte Studien vorliegen. Entsprechende Beachtung fand die vor einigen Jahren von Boffard und Mitarbeitern publizierte Studie, die den Effekt der frühzeitigen Gabe von rekombinantem Faktor VIIa (rFVIIa) auf die Blutungskontrolle bei insgesamt 301 Schwerverletzten mit stumpfem als auch penetrierendem Verletzungsmechanismus untersuchte (Boffard KD, J Trauma 2005; 59:8). Die Applikation von insgesamt 400 µg/kg rFVIIa führte im Vergleich zu Plazebo jeweils zu einer Reduktion des Bedarfes an Erythrozytenkonzentraten, wobei für die Gruppe mit stumpfem Verletzungsmechanismus Signifikanzniveau erreicht wurde. Auch ein Trend zu geringerer Gesamtsterblichkeit und weniger »kritischen« Komplikationen (Multiorganversagen und ARDS) wurde bei den Patienten, die rFVIIa erhielten, beobachtet.

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Tags: intensiv-news blutung trauma 

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