INTENSIV-News
Guidelines for the management of spontaneous intracerebral
hemorrhage: A guideline for healthcare professionals from the American
Heart Association/American Stroke Association.
Morgenstern LB, Hemphill JC 3rd, Anderson C, et al. Stroke 2010; 41:2108-29
PURPOSE:
The aim of this guideline is to present current and comprehensive
recommendations for the diagnosis and treatment of acute spontaneous
intracerebral hemorrhage.
Spontane, nichttraumatische intrazerebrale Blutungen (ICB) machen in
etwa 10-17% aller Schlaganfälle aus. Immerhin annähernd 100.000 Menschen
pro Jahr erleiden in der Europäischen Union eine spontane ICB. Ein
Konsortium unter der Federführung von Lewis Morgenstern hat nun eine
Revision der Empfehlungen (zuletzt revidiert im Jahre 2007) für das
Management von Patienten mit spontaner ICB in der Septemberausgabe
(2010) von Stroke veröffentlicht (Tabelle 1) .
Insgesamt kommen
die Autoren zum Schluss, dass unter Beachtung der aktuellen Richtlinien
bzw. Empfehlungen das Outcome (Morbidität bzw. Mortalität) von Patienten
mit ICB deutlich verbessert werden konnte. An erster Stelle steht die
richtige Diagnosestellung sowie unverzügliche weitere Abklärung des
Patienten mit Verdacht auf ICB schon im prähospitalen Bereich. Bis zu
20% der Patienten zeigen eine klinische Verschlechterung (definiert als
Verschlechterung auf der Glasgow Coma Scale [GCS] um > 2 Punkte) vom
initialen Auftreten bis zur Ankunft in einer Notfallambulanz.
Dies unterstreicht die absolut dringliche Notwendigkeit, den Patienten
möglichst schnell an ein spezialisiertes Zentrum zu bringen. Nach
anamnestischer bzw. klinischer Diagnosestellung ist ein unverzüglicher
Transport des Patienten in das nächste Krankenhaus vorzugsweise mit
Stroke Unit (noch besser/am besten mit neurologischer Intensivstation)
zu veranlassen. Eine sichere klinische Unterscheidung zwischen
ischämischem oder „blutigem“ Schlaganfall ist unmöglich, daher ist eine
zerebrale Bildgebung unverzichtbar. Hierbei sind CT und MRT
gleichwertig, wobei in vielen Kliniken aufgrund der Verfügbarkeit das CT
vorzuziehen ist. Eine Verzögerung der bildgebenden Diagnose ist absolut
zu vermeiden. Eine CT-Angiographie (bzw. CT mit Kontrastmittel) kann
den Austritt des Kontrastmittels ins Hämatom aufzeigen (sog. „spot
sign“) und damit Patienten mit erhöhtem Risiko für eine Hämatomexpansion
identifizieren. Ergänzende bzw. erweiternde bildgebende Untersuchungen
(wie MRT Angiographie, konventionelle digitale Subtraktionsangiographie)
können bei Verdacht auf eine symptomatische ICB indiziert sein. Dies
gilt insbesondere bei atypischer ICB-Lokalisation bzw. anamnestischem
Verdacht auf Sinus- oder Hirnvenenthrombose.
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