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Tod durch parenterale Ernährung?


Current practice in nutritional support and its association with mortality in septic patients-results from a national, prospective, multicenter study.

Gunnar E, Schädler D, Engel C, et al.                                                                                                                        Crit Care Med 2008; 36:1762-7

Department of Anesthesiology and Intensive Care Medicine, University Medical Center Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Germany.


Ein kürzlich erschienenes Editorial von Paul Marik hatte den Titel “Tod durch parenterale Ernährung – das endgültige Aus“ getragen und damit wohl sagen wollen, dass die parenterale Ernährung nun endgültig obsolet geworden ist, aus unserem therapeutischen Ins­trumentarium entsorgt werden sollte (Marik PE; Crit Care Med 2008; 36:1964).

Dieser Beitrag schließt an frühere Statements, wie „Tod durch parenterale Ernährung“ oder „TPN = toxic parenteral nutrition“ (z.B. Marik PE; Intensive Care Med 2003; 29:867) an und beinhaltet Aussagen wie „warum sollten Ärzte willentlich ihre Patienten mit einer toxischen Lösung schädigen“.

Ist nun also wirklich das Ende der parenteralen Ernährung eingeläutet?

Das Editorial bezieht sich auf die angeführte Arbeit von Elke Gunnar vom deutschen SepNet (Gunnar E; Crit Care Med 2008; 36:1762), einer Beobachtungsstudie an 399 Patienten mit schwerer Sepsis oder septischem Schock, bei denen der Einfluss der Art der Ernährungstherapie (enteral, parenteral, enteral und parenteral bzw. keine Ernährung) auf die Prognose untersucht wurde. Patienten, die parenteral oder parenteral und enteral ernährt wurden, hatten eine schlechtere Prognose. Offensichtlich waren die Patienten, die ausschließlich oder ergänzend parenteral ernährt wurden, schwerer krank, hatten mehr abdominelle Probleme und eher einen septischen Schock. Aber auch wenn die Ergebnisse um diese möglichen „Konfounder“ korrigiert wurden, waren Patienten unter einer parenteralen Ernährung mit einem um das doppelte erhöhte Risiko behaftet, zu versterben.

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Tags: intensiv-news ernährung parenteral 

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