Akute und chronische Pankreatitis

Pankreatologie ist spannend, weil sie so unterschiedliche Krankheiten wie akute und chronische Pankreatitis in ihren vielen Spielarten, Pankreaszysten von genetisch bis entzündlich oder neoplastisch, duktale Adenokarzinome, aber auch seltene, weniger aggressive Malignome und pankreatogene Malnutrition in sich vereint.

Anlässlich der Gastrohighlights im Dezember 2022 wurde die aktuelle Literatur gesichtet und daraus habe ich eine mir praxisrelevant erscheinende Auswahl zusammengestellt.

Die akute Pankreatitis (Inzidenz 10-45/100.000 und Jahr in Mitteleuropa) verläuft zu 80% milde und heilt in ein bis zwei Wochen ohne intensivmedizinische oder interventionelle Maßnahmen aus. Unter den selteneren Ursachen rangiert die Hypertriglyceridämie. Hat man bisher geglaubt, dass nur exzessive Formen (TGL >1.000 mg/dL) wirksam sind, zeigten Signe EJ Hansen et al. (Clin Gastroenterol Hepatol 2021; 19:1652), dass schon mildere Formen (TGL >177 mg/dL) pathogenetisch wirksam sind und das Risiko pro 90 mg/dL um 10% ansteigt.