GASTRO&HEPA-News
Artificial liver support in patients with liver failure: A modified DELPHI consensus of international experts.
Saliba F, Bañares R, Larsen FS, Wilmer A, Parés A, Mitzner S, Stange J, Fuhrmann V, et al.
Intensive Care Med 2022; 48:1352-1367
Schwere Leberdysfunktion beziehungsweise
Leberversagen treten mittlerweile bei bis zu 20 Prozent aller kritisch
kranken Patienten auf und sind an der Intensivstation die mit Abstand am
stärksten zunehmende Form von Organversagen (Vincent JL; Intensive Care
Med 2018; 44:337, Horvatits T; Hepatology 2019; 70:2204).
Es
gibt hierbei unterschiedliche Formen von Leberversagen, wobei das akute
Leberversagen (INR >1.5 und Vorhandensein einer hepatischen
Enzephalopathie in der Regel ohne vorbestehende chronische
Lebererkrankung) von dem akut-auf-chronischen Leberversagen (i. e.
Vorhandensein einer akuten hepatalen Dekompensation bei vorbestehender
chronischer Lebererkrankung und Zirrhose zusammen mit dem Neuauftreten
von hepatischem oder extrahepatischem Organversagen) zu unterscheiden
ist (Horvatits T; Hepatology 2019; 70:2204, Fuhrmann V; Intensive Care
Med 2018; 44:1932).
Bei dem akuten Leberversagen wiederum ist das
primäre akute Leberversagen von sekundären Formen des akuten
Leberversagens abzugrenzen. Unter dem „klassischen“ primären akuten
Leberversagen sind die intrinsischen hepatalen Formen wie beispielsweise
die akute Paracetamolintoxikation mit Leberversagen oder die akute
virale Hepatitis B mit Leberversagen etc. zusammengefasst. Diese Formen
des Leberversagens sind sehr selten mit einer Häufigkeit von <10
Fällen pro Million Einwohner pro Jahr in der westlichen Hemisphäre
(Horvatits T; Hepatology 2019; 70:2204). Im Gegensatz dazu werden
sekundäre Formen des akuten Leberversagens (i. e. Leberversagen infolge
eines extrahepatalen Problems in der Regel mit Multiorganversagen wie
beispielsweise bei der Schockleber bzw. bei schwerwiegender
cholestatischer Problematik) bei bis zu 20 Prozent der kritisch kranken
Patienten und somit viel häufiger im intensivmedizinischen Alltag
beobachtet (Horvatits T; Hepatology 2019; 70:2204).
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Tags: gastro&hepa-news hepatologie leberersatzverfahren intensivmedizin leberunterstützungsverfahren
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