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Die endoskopische Vollwandresektion von Kolon-Neoplasien mit dem „Full thickness resection device“ (FTRD):

Ein neues Verfahren


Die systematische koloskopische Resektion von adenomatösen Polypen senkt nachweislich die Inzidenz von kolorektalen Karzinomen und die Mortalität[1]. Dem Endoskopiker stehen verschiedene Resektionstechniken zur Verfügung.

Standard für gestielte Polypen ist die einfache Schlingenpolypektomie. Sessile Polypen werden ebenfalls mit der Schlinge abgetragen, ab einer gewissen Größe mit der Technik der Piece­meal-Polypektomie, das heißt in mehreren Portionen. Flache Polypen werden so unterspritzt, dass die Resektion bis auf die Muskularis reicht (sogenannte endoskopische Mukosaresektion, EMR). Als weitere Methode für ausgedehnte Läsionen steht die endoskopische Submukosadissektion (ESD) zur Verfügung, welche im Unterschied zur Piecemeal-Resektion eine Entfernung en bloc gestattet, was für das histopathologische Staging im Falle einer hochgradigen Dysplasie oder eines frühen Karzinomstadiums von Vorteil sein kann[2-8]. Zudem ist die Piece­meal-EMR von Läsionen mit > 20 mm Durchmesser in bis zu 20% inkomplett, bzw. von einem Rezidiv gefolgt[8, 9].

Im Vergleich zur EMR weist die ESD ein niedrigeres Rezidivrisiko auf, geht jedoch mit einer höheren Komplikationsrate einher (Perforationen bis 14%, Blutungen bis 22%), ist mit einem deutlich erhöhten Zeit- und Materialaufwand verbunden und erfordert eine spezielle Expertise[10-13]. Ein besonderes Problem für alle bisher genannten Methoden stellen Polypen mit einem sogenannten „non-lifting“ Zeichen dar. Darunter versteht man Läsionen, die sich durch submukosale Injektion nicht von der Muskularis abheben lassen. Am häufigsten handelt es sich um Rest- oder Rezidivläsionen, die nach früherer Polypektomie vernarbt sind, oder aber um Neoplasien, die bereits tiefere Wandschichten infiltriert haben. Zusätzliche Erschwernisse für eine konventionelle Polypektomie bilden ungünstige anatomische Lokalisationen, wie beispielsweise Appendixpol, Divertikel oder Falten. Hier sind EMR und ESD technisch bisweilen unmöglich oder würden mit einem zu hohen Perforationsrisiko einhergehen[2].

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Tags: gastro&hepa-news 

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