Appendektomie bleibt der Goldstandard der Behandlung bei akuter Appendizitis

Die Einführung der Appendektomie durch McBurney am Ende des 19. Jahrhunderts hat die Bedrohlichkeit der akuten Appendizitis relativiert, die Operation selbst ist zu einem der häufigsten durchgeführten Eingriffe weltweit geworden.

Dennoch hat die Appendektomie auch ihre Risiken. Postoperative Komplikationen treten bei bis zu 23% der Patienten auf und im Langzeitverlauf wird eine Ileus-Inzidenz auf Basis postoperativer Adhäsionen von ca. 3% beschrieben. Es hat daher immer wieder Überlegungen zur antibiotischen Therapie der akuten Appendizitis gegeben, bereits 1959 ist eine Serie von fast 500 Patienten mit geringer Morbidität und Mortalität beschrieben.

Seit 1995 sind vier prospektiv randomisierte Studien mit einem Vergleich von antibiotischer und chirurgischer Therapie durchgeführt und drei davon in einer Metaanalyse zusammengefasst worden. Diese Untersuchungen weisen zum Teil deutliche Schwächen auf und zeigen inhomogene Ergebnisse. Es gibt daher trotz der in den Studien propagierten Machbarkeit von AB-Therapie bei akuter Appendizitis keine klare Präferenz für Antibiotika, sodass bislang weiterhin die Appendektomie als Goldstandard der Therapie dieser Erkrankung galt.