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Gastroenterologische Chirurgie - Highlights der DDW


Dem internationalen Trend zur vermehrten Interdisziplinarität folgt auch die DDW in ihrem Programmaufbau. Heuer wurden besonders viele Sitzungen angeboten, in denen viszeralmedizinische Themen sowohl von gastroenterologisch-internistischer als auch chirurgischer Sicht behandelt wurden.

Oft , aber nicht immer war dann tatsächlich ein gemeinsamer Behandlungspfad erkennbar. Die wichtigsten chirurgischen Aspekte greife ich im folgenden Beitrag heraus.


Akute Pankreatitis

Die Operationsindikation bei der schweren akuten Pankreatitis (Apache II Score > 8, Ranson Score > 3) ist unverändert die infizierte Pankreas­nekrose. Bezüglich der früher sehr kontrovers diskutierten chirurgischen Nekrosektomieverfahren herrscht heute Einigkeit, dass diese gemessen am Behandlungserfolg gleichwertig sind. Weder für das „Closed packing“ noch für die kontinuierliche Dauerspülung oder Behandlungsmethoden mit Laparostoma, ebenso wie für geplante oder bedarfsorientierte Revisionsstrategien lässt sich ein Vorteil nachweisen. Viel entscheidender für eine erfolgreiche Therapie ist eine möglichst späte Operation. Es sollten zumindest 28 Tage ab dem Beginn der Pankreatitis vergangen sein.

Alternative, minimal invasive Nekrosektomietechniken gewinnen zunehmend an Bedeutung. Ein Beispiel ist die chirurgische minimal invasive Nekrosektomie. Nach perkutaner, CT-gezielter Drainage einer Nekrosehöhle wird der Punktionskanal soweit aufdilatiert, dass mit einem Laparoskop und Operationsinstrumenten die Nekrosektomie unter laparoskopischer Sicht erreicht werden kann. Vorwiegend flüssige Retentionen können auch durch alleinige perkutane Drainage therapiert werden, solide Nekroseanteile sind klarerweise so aber nicht zu entfernen. Alternativ zur chirurgischen minimal invasiven Nekrosektomie kann dies auch endoskopisch über den Magen erfolgen, wenn die Nekrosen endoskopisch vom Magen aus erreichbar sind. Die Panter-Studie (New England Journal of Medicine 2010) erbringt erstmals den Nachweis, dass der systematische Einbau minimal invasiver Therapiemethoden bei der akuten nekrotisierenden Pankreatitis einen Vorteil gegenüber der alleinigen offenen Nekrosektomie bringt.

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Tags: gastro&hepa-news chirurgie pankreatitis karzinom hepatologie laparoskopie 

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