Themen der aktuellen Ausgaben

 

Gastrointestinale Onkologie - Highlights der DDW


Vom 1. bis 5. Mai 2010 fand die diesjährige „Digestive Disease Week“ (DDW) seit langem wiederum in New Orleans statt. Die Stadt präsentierte sich in neuem Glanze, jedoch waren außerhalb der Tourismusattraktionen die Spuren von „Katharina“ noch deutlich sichtbar.

Neue interessante Ergebnisse in Bezug auf die gastrointestinale Onkologie wurden vor allem auf dem Gebiet der Hepatologie und des Barrettösophagus präsentiert.


Hepatozelluläres Karzinom (HCC)

Das hepatozelluläre Karzinom (HCC) ist weltweit eines der häufigsten Malignome, wobei geographische Unterschiede beobachtet werden. Bemerkenswerterweise nimmt das HCC vor allem in der westlichen Welt zu, obwohl es in unseren Breiten im Vergleich zu anderen malignen Erkrankungen selten ist. In Mitteleuropa liegt die Inzidenz bei etwa 2-8 pro 100.000 Einwohner und Jahr. Trotz Postulierung regelmäßiger Screening Untersuchungen mittels Sonographie zur Früherkennung eines HCCs werden etwa zwei Drittel der Patienten im fortgeschrittenen Tumorstadium ohne Option für potentiell kurative Therapieverfahren, im speziellen Lebertransplantation und Radiofrequenzablation, diagnostiziert. Seit Veröffentlichung der SHARP-Studie 2008 im New England Journal of Medicine steht mit dem Multikinase Inhibitor Sorafenib (Nexavar) ein neuer Therapiestandard für Patienten mit fortgeschrittenem HCC zur Verfügung.

Zahlreiche weitere Substanzen aus der Klasse der sogenannten gezielten „targeted“ Therapeutika wurden in Phase-II-Studien getestet. In New Orleans konnten wir das Endergebnis der Österreichischen Multizenter-Phase-II-Studie hinsichtlich der Effektivität und Sicherheit von Imatinib (Glivec) in der Therapie des fortgeschrittenen HCCs vorstellen (Graziadei et al. #78). Insgesamt wurden 21 Patienten eingeschlossen. In 14% der Patienten konnte eine stabile Tumorerkrankung (stable disease) erzielt werden. Das mediane Überleben lag bei 7.4 Monaten und die mediane Zeit zur Tumorprogression (TTP) bei 12 Wochen. Die Verträglichkeit war sehr gut; nur bei einem kleinen Prozentsatz an Patienten musste eine Dosisreduktion oder das Absetzen der Medikation erfolgen.

Melden Sie sich an um weiter zu lesen ...

Tags: gastro&hepa-news gastrointestinal hepatologie karzinom Ösophagus radiofrequenzablation 

© Medicom VerlagsgmbH

 
Medicom

Wir wollen Fachärzte und Pfleger topaktuell und wissenschaftlich fundiert über Studien, fachspezifische Entwicklungen und deren praktische Umsetzung informieren, um sie in ihrer Arbeit und Fortbildung zu unterstützen.

Wählen Sie dazu bitte Ihr Land aus.

  • ÖsterreichÖsterreich
  • ÖsterreichDeutschland
  • ÖsterreichSchweiz
  • ÖsterreichAndere