Ernährungstherapie reduziert die Sterblichkeit von Spitalpatienten mit Mangelernährung

Mit einer Prävalenz von bis zu 30% betrifft die Mangelernährung einen erheblichen Anteil hospitalisierter internistischer Patienten (Imoberdorf R; Clin Nutr 2010; 29:38; Felder S; Ann Nutr Metab 2016; 68:164) und ist mit einem höheren Risiko für einen verlängerten Krankenhausaufenthalt, Morbidität und Sterblichkeit assoziiert (Felder S; Nutrition 2015; 31:1385). Definiert wird Mangelernährung als ein Zustand unzureichender Zufuhr oder Aufnahme von Nährstoffen, der zu einer veränderten Körperzusammensetzung führt (Cederholm T; Clin Nutr 2017; 36:49).

Ob sich eine während des Krankenhausaufenthaltes durchgeführte Ernährungsunterstützung positiv auf den mangelernährten Patienten auswirkt, war mangels groß angelegter Interventionsstudien und entsprechend unzureichender Evidenz lange Zeit umstritten (Bally MR; JAMA Intern Med 2016; 176:43; Deutz NE; Clin Nutr 2007; 26:510).

Eine Metaanalyse aus dem Jahr 2016 berichtete über nur geringe Effekte einer Ernährungstherapie auf klinische Ergebnisse bei mangelernährten Patienten – allerdings bei beträchtlicher Studienheterogenität und meist niedriger -qualität (Bally MR; JAMA Intern Med 2016; 176:43).