NUTRITION-News
Early high-dose vitamin D3 for critically ill, vitamin D-deficient patients.
National Heart, Lung, and Blood Institute PETAL Clinical Trials
Network, N Engl J Med 2019; 381:2529-2540
Ginde AA, Brower RG, et al.
Der Vitamin D-Hype hat nach der ersten Publikation 2009 mit einem Letter
im New England Journal of Medicine auch die Intensivstation (ICU)
erfasst. Nach auf große Hoffnung folgender Ernüchterung durch rezente
Hochdosis-Vitamin-Studien bei Kritisch Kranken (wie zuletzt „Marik-Gate“
beim Critical Care Reviews Meeting in Belfast 2020) erscheint Skepsis
durchaus angebracht.
Es kann jedoch nicht oft genug darauf
hingewiesen werden, dass Vitamin D gar kein Vitamin ist, sondern ein
Steroidhormon – es besitzt einen eigenen nukleären Vitamin D-Rezeptor,
der in sehr vielen Zelltypen exprimiert wird; bei ausreichender UV-B
Exposition kann der Körper genug endogenes Vitamin D aus Cholesterol in
der Haut bilden. Auf der ICU ist ein Vitamin D-Mangel besonders häufig
(meist > 60%), da viele Kritisch Kranke schon vor ihrer akuten
Erkrankung chronisch krank waren, aktuelle Richtlinien niedrige Dosen
zur Supplementation angeben und die Standardernährung bei kritischer
Erkrankung weniger Vitamin D beinhaltet als für Gesunde empfohlen ist.
Ab
2011 wurden mehrere randomisiert-kontrollierte Interventionsstudien
veröffentlicht, wobei die Grazer VITdAL-ICU-Studie (n=480) bis zur
Veröffentlichung von VIOLET die größte Studie zu diesem Thema war
(Amrein K; JAMA 2015; 312:1520). Die Ergebnisse der Grazer Studie
zeigten keinen Unterschied im primären Endpunkt hinsichtlich der Länge
des Spitalaufenthaltes (LOS), aber einen großen und erstaunlichen
Mortalitäts-Unterschied in der Subgruppe der Personen mit schwerem
Vitamin D-Mangel (25-Hydroxyvitamin D [25{OH}D] < 12 ng/ml).
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