Coca Cola und Hypokaliämie

Der Genuss von größeren Mengen an zuckerhältigen Soft-Drinks ist in den letzten Jahrzehnten weltweit zu einem der größten Gesundheitsprobleme geworden. Die wichtigsten gesundheitsschädlichen Auswirkungen betreffen Adipositas, Typ 2 Diabetes mellitus bzw. das metabolische Syndrom, nicht-alkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD), aber auch die chronische Niereninsuffizienz, Hypertonie, Osteoporose, Zahnschmelzschäden oder die erhöhte Rate an malignen Erkrankungen (Dhingra R; Circulation 2007; 116:480; Karalius VP; Adv Chronc Kidney Dis 2013; 20:157; Nguyen S; J Pediatr 2009; 154:807).

Die meisten dieser Nebenwirkungen sind mit dem hohen Energiegehalt der Getränke bzw. auch in zahllosen Übersichten besprochenen spezifischen ungünstigen Effekten von Fruktose verbunden (Schwingshackl L; Am J Clin Nutr 2020; 111:187). Es gibt jedoch auch zusätzliche Nebenwirkungen von übermäßigem Konsum von Coca Cola und ähnlichen Limonaden, die auch auf andere Inhaltsstoffe dieser Getränke zurückzuführen sind, wie schwere, symptomatische Hypokaliämien bei länger dauerndem überhöhtem Konsum (Tsimihodimos V; Int J Clin Pract 2009; 63:900). Eine Fallbeobachtung soll dies illustrieren:

Ein 48-jähriger Mann suchte wegen einer generalisierten Muskellähmung die Notfallaufnahme auf. Er berichtete über eine zunehmende Schwäche in den Beinen sowie eine allgemeine Abgeschlagenheit seit 2-3 Wochen, zuletzt konnte er nicht mehr selbständig aufstehen. Es bestanden keine relevanten Vorerkrankungen, keine regelmäßige Medikamenteneinnahme und auch ein übermäßiger Alkoholkonsum wurde negiert.