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Salzzufuhr und Trinkverhalten


Increased salt consumption induces body water conservation and decreases fluid intake.  

Rakova N, Kitada K, Lerchl K, Dahlmann A, Birukov A, Daub S, Kopp C,                                                     J Clin Invest 2017; 127:1932-1943
Pedchenko T, Zhang Y, et al.


Das Trinkverhalten hat sich über die Jahre erheblich verändert – zumindest scheint es so zu sein. Man beobachtet junge Menschen, wie sie sich mit ihren Rucksäcken durch Flughäfen oder Bahnhöfe bewegen. Eine Plastikflasche mit Wasser ist immer dabei. In den USA ist es beinahe immer eine 1,5 Liter Flasche mit Cola oder Ähnlichem. Man fragt sich: „Wozu denn? Sind wir hier in der Sahara?“ Wir, als Mediziner, werden häufig gefragt: „Herr Doktor, wie viel sollte man trinken?“. Nie lautet die Frage: „Wie wenig kann ich trinken?“. Wo kommt diese Trinkmanie eigentlich her? Wahrscheinlich steckt eine aggressive Kampagne der Ernährungs- und Mineralwasserindustrie dahinter. Abgesehen von der Werbung, die fragt: „Wie wird Trinkverhalten reguliert?“ erhebt sich die Frage: „Wie wird Durst reguliert?“ Es weiß doch jeder, wenn man im Fußballstadion ist, bekommt man Lust auf Salzbrezeln. Das Bier gehört dann selbstverständlich dazu.

Fitzsimons hat Trinkverhalten in zwei Kategorien unterteilt (Fitzsimons JT; Kidney Int 1976; 10:3): Bei dem primären Trinken besteht ein absoluter oder relativer Verlust an Wasser im Körper. Der Zustand wird signalisiert durch eine Verschiebung der Solutkonzentration oder durch einen Volumenmangel. Diese Ursachen führen beide zu einer zellulären Dehydrierung. Bei dem primären Trinken funktionieren Signaltransduktionswege an den Großgefäßen, Kleingefäßen oder innerhalb der Zellen selbst. Diese haben mit Druckrezeptoren an Gefäßen und Osmorezeptoren zu tun, die die Menge an lösbaren Substanzen im Blut feststellen können. So bleibt das zirkulierende Blut- und Plasmavolumen auf einer tragbaren Ebene erhalten, und die Konzentration der Elektrolyte im Blut bleibt im normalen Bereich. Fünf Ursachen von primärem Trinken konnte Fitzsimons feststellen:

  1. Wassermangel,
  2. eine hypertone Zufuhr von Soluten, die nicht durch die Zellmembrane durchdringen können,
  3. Gesamtkörper Kaliummangel,
  4. Diarrhöe,
  5. Verlust an extrazellulären Flüssigkeiten.

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Tags: nutrition-news trinken trinkverhalten salz ernährung salzzufuhr harnstoff-synthese 

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