NUTRITION-News
Optimisation of energy provision with supplemental parenteral
nutrition in critically ill patients: A randomised controlled clinical
trial.
Heidegger CP, Berger MM, Graf S, et
al.
Lancet 2013;
381:385-93
Service of Intensive Care, Geneva University Hospital, Geneva, Switzerland.
Endlich ist diese Schweizer Zwei-Zentrum-Studie aus Lausanne und Genf
erschienen, deren Ergebnisse schon seit mehr als eineinhalb Jahren auf
internationalen Kongressen diskutiert wurden und die ein ganz anderes
Licht auf die parenterale Ernährung (PE) wirft, als das die
EPaNIC-Studie getan hat (Heidegger C; Lancet 2013; 381:385).
In
dieser gerade publizierten Untersuchung wurde der Einfluss einer
parenteralen Zusatzernährung (Supplemental Parenteral Nutrition – SPN)
ab Tag 4 bei Intensivpatienten, bei denen nach drei Tagen eine enterale
Ernährung (EE) nicht ausreichend (= < 60% der Ziel-Infusionsrate)
aufgebaut werden konnte, gegenüber keiner parenteralen Zusatzernährung
auf Infektionsrate, Beamtungs- und Liegedauer bzw. Mortalität
untersucht.
Die Ergebnisse dieser neuen Untersuchung sind zu
jenen der EPaNIC-Studie diametral entgegengesetzt: Der primäre
Studienendpunkt, die Rate an nosokomialen Infektionen (Blut, Lunge,
Harn, Abdomen, andere) wurde unter einer SPN von 38% auf 27% (p <
0,034) gesenkt, die Zahl der Infektionen pro Patient vermindert (p <
0,025). Auch war die Anzahl der Antibiotikatage niedriger, die der
Antibiotika-freien Tage erhöht (p < 0,001 bzw. p > 0,02). Die
Beatmungsdauer von Patienten ohne nosokomiale Infektionen wurde
vermindert (p < 0,003). Liegedauer und Mortalität
(Intensivstation/Spital) waren nicht unterschiedlich (mit einem
deutlichen Trend zur Besserung unter SPN).
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