NUTRITION-News
Exploring how calorie information and taxes on high-calorie
foods influence lunch decisions.
Giesen
JC, Payne CR, Havermans RC, et al.
Am J Clin Nutr 2011; 93:689-94
Department of Clinical Psychological Science, Faculty of Psychology and Neuroscience, Maastricht University, Netherlands.
Wie sich gesundheitspolitische Maßnahmen auf das Verhalten der Menschen
auswirken, können wir nur vermuten. Valide Daten dazu sind rar. Noch
weniger wissen wir über die Auswirkungen kombinierter Maßnahmen – etwa
die Verknüpfung von Lebensmittel-Kennzeichnung mit fiskalischen
Maßnahmen (Stichwort „Fettsteuer“). Nachdem wir schon bei den
grundsätzlichen Mechanismen hauptsächlich über Theorien und Vermutungen
diskutieren, können wir individuelle Unterschiede noch weniger
abschätzen. Gibt es bestimmte Gruppen, die auf spezielle Maßnahmen
besonders gut oder besonders schlecht reagieren? Beeinflusst Labelling
das Ernährungsverhalten? Oder sollten wir auf Preispolitik setzen? All
diese Fragen haben sich Giesen et al. in ihrer aktuellen Untersuchung
gestellt (Giesen JC, Am J Clin Nutr 2011; 93:689).
Diese
Arbeitsgruppe wollte wissen, ob sich Informationen über den
Energiegehalt und höhere Preise für kalorienreiche Menükomponenten auf
die Gesamtkalorienmenge der Mittagsverpflegung auswirken und ob es dabei
Unterschiede zwischen „high- and low-restrained eaters“ gibt. 178
Studierende (95 Männer, 83 Frauen) nahmen an der Untersuchung teil. Sie
wählten ihr Mittagessen an drei aufeinanderfolgenden Tagen aus
vorgegebenen Komponenten aus und konnten sich für ein Menü aus
Hauptgang, Dessert und Getränk entscheiden. In jeder dieser drei
Kategorien gab es Varianten mit wenig bzw. viel Kalorien und dabei
wiederum jeweils eine teure und eine günstige Alternative.
Die Studierenden trafen eine hypothetische Wahl, sprich: Sie wählten vor
einem Bildschirm. Allerdings wurden sie im Glauben gelassen, dass sie
das gewählte Menü auch tatsächlich bekommen könnten. Bevor sie ihre
Auswahl trafen, wurde anhand einer 10-teiligen Skala abgefragt, wie
hungrig sie waren.
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