Themen der aktuellen Ausgaben

 

SGLT-2-Inhibitoren: Viel mehr als Glukosurie


Mit den Gliflozinen brechen sich viele Kollegen inzwischen ihre ­Zunge, da ihre Wirkungen zahlreich und potentielle Indikationen vielfältige werden können, was Raum für Spekulationen, Erwartungen und Diskussionen eröffnet.

Metabolische Effekte


Auf den ersten Blick erscheint es, dass sich nur eine Überflussgesellschaft das Konzept der SGLT-2 (Sodium Glucose Transporter-2)-Hemmung leisten kann: Wir entsorgen die in unserem Organismus so beliebte und kleinste Energieeinheit über den Urin, indem wir unsere Nieren, die doch so bemüht sind, den Zuckerverlust so gering wie möglich zu halten, an der nahezu vollständigen Rückresorption der Glukose durch den SGLT-2 hindern. Allerdings bleibt noch die Rückresorption über den sensitiveren, aber kapazitär begrenzten SGLT-1 und den GLUT9 Transporter im Austausch gegen Harnsäure. Letzteres resultiert in einer Serumharnsäurereduktion um 10-15% (Lytvyn Y; Am J Physiol Renal Physiol 2015; 308:F77).

Beide alternativen Glukoserückresorptionswege (SGLT-1 und GLUT9) können den Glukoseverlust durch die SGLT-2-Blockade nicht ausgleichen, sodass die Energiebilanz negativ bleibt. Durch diesen renalen Glukoseverlust kann bei Diabetikern eine HbA1c-Reduktion um 0.7% (Heerspink HJ; Circulation 2016; 134:752) erreicht werden, wobei die Insulinunabhängigkeit der Blutzuckersenkung ein Alleinstellungsmerkmal dieser Therapieoption ist (Abb. 1 und 2). Sowohl Insulinverbrauch als auch Körpergewicht ­reduzieren sich durch die SGLT-2-Hemmung. Die negative Kalorienbilanz begünstigt die Glukoneogenese in der Leber, sowie die Lipolyse und Ketose, wodurch ggf. auch eine nicht-alkoholische Fettlebererkrankung bzw. eine nicht-alkoholische Steatohepatitis günstig beeinflusst werden können.

Melden Sie sich an um weiter zu lesen ...

Tags: nephro-news nephrologie diabetologie glukose diabetes-mellitus-typ-2 sglt-2-hemmung gliflozinen 

© Medicom VerlagsgmbH

 
Medicom

Wir wollen Fachärzte und Pfleger topaktuell und wissenschaftlich fundiert über Studien, fachspezifische Entwicklungen und deren praktische Umsetzung informieren, um sie in ihrer Arbeit und Fortbildung zu unterstützen.

Wählen Sie dazu bitte Ihr Land aus.

  • ÖsterreichÖsterreich
  • ÖsterreichDeutschland
  • ÖsterreichSchweiz
  • ÖsterreichAndere