NEPHRO-News
Im klinischen Alltag stellt sich häufig die Herausforderung, ein akutes
Nierenversagen (acute kidney injury, AKI) frühzeitig zu erkennen und so
eine extrakorporale Nierenersatztherapie (NET) zu vermeiden. Die
Ätiologie des AKI besonders auf der Intensivstation ist fast immer
multikausal. Patienten mit einer Anamnese eines Diabetes mellitus,
einer Herzinsuffizienz oder einer vorbestehenden Niereninsuffizienz sind
besonders gefährdet, durch zusätzliche Noxen, ein AKI zu erleiden.
Deshalb wäre es von klinischer Bedeutung, diese Patienten mit hohem
Risiko mittels hochsensitiver Parameter für den akuten Tubulusschaden
mit Bürstensaumabschilferung und Epithelzelltod zu monitieren.
Die
Kardinalfrage ist allerdings, ob solche klinisch verwendbaren Biomarker
verfügbar sind. Derzeit verlässt man sich auf Parameter wie dem
Serumkreatinin, eGFR, FeNa und die Harnausscheidung, um eine Schädigung
der Tubuluszellfunktion, die mit einem AKI einhergeht, zu
diagnostizieren. Der Goldstandard Kreatinin ist von vielen extrarenalen
Faktoren abhängig und erst nach einem Verlust von mindestens 50% der
glomerulären Filtrationsrate kommt es zu einem Anstieg der
Serumkonzentration.
Besonders in der Intensivmedizin spielt das
AKI mit all seinen Folgen eine essentielle Rolle, da es ein wesentlicher
Prädiktor für die Morbidität und Mortalität ist (Bellomo R; Lancet
2012; 380:756; Druml W; Intensive Care Med 2004; 30:1886).
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