NEPHRO-News
Rituximab bei (Nieren-) Erkrankungen
Rituximab
(RTX) ist ein monoklonaler Antikörper, der gegen CD20-tragende Zellen
gerichtet ist und somit als eine, gegen B-Zellen gerichtete Therapie
gesehen wird. Die Selektivität wird jedoch durchaus kritisch gesehen, da
zumindest teilweise die beobachteten Effekte auch über Wirkungen auf
autoreaktive T-Zellen erklärt werden können (Datta SK; Nat Clin Pract
Rheumatol 2009; 5:80).
RTX wurde zunächst für die Therapie des
Non Hodgkin Lymphoms und der rheumatoiden Arthritis zugelassen. Neben
den zu diskutierenden Indikationen bei ANCA-assoziierten Vaskulitiden
wurden aber bereits Anfang 2000 Patienten mit membranöser
Glomerulonephritis erfolgreich behandelt (Remuzzi G; Lancet 2002;
360:923).
Später wurde die Substanz auch bei refraktärer
Lupusnephritis eingesetzt (Weidenbusch M; Nephrol Dial Transplant 2013;
28:106), wobei der Stellenwert in dieser Indikation bislang nicht klar
definiert ist, da eine prospektive, randomisierte und kontrollierte
Studie (LUNAR), welche RTX als „add-on“-Therapie zu Mycophenolat Mofetil
(MMF) untersuchte, im Vergleich zu Placebo keinen Vorteil zeigen
konnte (Rovin BH; Arthritis Rheum 2012; 64:1215).
Der Einsatz
bei anderen Nierenerkrankungen erfolgt „off label“, obwohl günstige
Effekte bei diversen Kollagenosen (Kronbichler A; BMC Medicine 2013;
11:95) oder in der Therapie der steroid-abhängigen minimal change
Nephropathie/primären fokal segmentalen Glomerulosklerose (Kronbichler
A; Am J Nephrol 2014; 39:322) berichtet wurden.
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