NEPHRO-News
Epidemiologie
Laborchemische Zeichen eines sekundären Hyperparathyreoidismus (SHPT)
finden sich typischerweise bei Patienten mit chronischen
Nierenerkrankungen (CKD). Levin et al. (Levin A, Kidney Int 2007; 71:31-38)
untersuchten die Prävalenz von Veränderungen des Phosphat-, Kalzium-,
Vitamin D- und Parathormonhaushaltes bei Patienten mit reduzierter
Nierenfunktion. Im Median waren die Kalzium- und Phosphatwerte bis zu
einem Abfall der errechneten glomerulären Filtrationsrate (eGFR) < 20
ml/min/1,73 m² im Normbereich. Sogar bei dieser massiv reduzierten GFR
hatten nur 10% der Patienten eine Hypokalzämie und 30% eine Erhöhung der
Serumphosphatwerte. Die Parathormon (PTH)-Werte hingegen stiegen viel
früher an. Bereits 12% der Patienten mit einer eGFR > 80 ml/min/1,73
m² hatten laborchemische Zeichen eines SHPT und dieser Prozentsatz
stieg auf 17, 21 und 56% bei Patienten mit eGFR-Werten zwischen 70-79,
60 und 69 und unter 60 ml/min/1,73 m². Im Median war der PTH-Spiegel bei
eGFR-Werten von 45ml/min/1,73 m² über den Normbereich erhöht. Ein
25-Hydroxyvitamin D- und/oder 1-25 Dihydroxy-vitamin D-Mangel fand sich
ebenfalls sehr häufig. Der Median der Serumcalcitriolwerte sank parallel
zur eGFR, der Abfall war für den 25-Hydroxyvitamin D-Spiegel weniger
stark ausgeprägt. 15% der Patienten mit einer eGFR > 80 ml/min/1,73
m² wiesen einen Calcitriolmangel auf, jedoch bereits 60% der Patienten
mit eGFR-Werten < 20 ml/min/1,73 m². Während sich zwischen den eGFR
und Calcitriolwerten eine signifikante Beziehung zeigte, konnte diese
für die 25-Hydroxyvitamin D-Spiegel nicht nachgewiesen werden. Sehr
ähnliche Daten fanden sich auch in einer kleineren Studie (Moranne O, J Am Soc Nephrol 2009; 20:164-171), in der jedoch die GFR nicht über die MDRD-Formel geschätzt, sondern tatsächlich mittels Iothalamat-Clearance gemessen wurde.
Prinzipielle Pathophysiologie des sekundären Hyperparathyreoidismus
Während der SHPT bei frühen Stadien der Niereninsuffizienz mithilft, den
Kalzium- und auch Phosphathaushalt im Normbereich zu halten, trägt er
in späteren Stadien der Nierenerkrankung wahrscheinlich per se zur
exzessiven Morbidität und Mortalität der Patienten bei.
Die Pathophysiologie beruht im Wesentlichen auf drei Veränderungen:
In einer kürzlich publizierten Studie wurde beschrieben, dass diese Zellhyperplasie teilweise auf Zellen mit einem Stammzellphänotyp zurückzuführen ist (Fang SH, Ann Surg 2010; 251:107-113). Insbesondere die Hyperplasie ist ein Zeichen eines weit fortgeschrittenen Krankheitsstadiums, in dem die Möglichkeiten einer erfolgreichen medikamentösen Therapie deutlich reduziert sind.
Melden Sie sich an um weiter zu lesen ...
Tags: nephro-news nephrologie hyperparathyreodismus vitamin-d serumkalzium niereninsuffizienz
Wir wollen Fachärzte und Pfleger topaktuell und wissenschaftlich fundiert über Studien, fachspezifische Entwicklungen und deren praktische Umsetzung informieren, um sie in ihrer Arbeit und Fortbildung zu unterstützen.
Wählen Sie dazu bitte Ihr Land aus.