NEPHRO-News
Nach dreijähriger Vorbereitung ist die German Chronic Kidney Disease
(GCKD)-Studie in Deutschland gestartet, das größte Kooperationsprojekt,
das es bislang in der deutschen Nephrologie gab. Wissenschaftler an elf
Universitäten kooperieren unter der Schirmherrschaft der Deutschen
Gesellschaft für Nephrologie (DGfN) mit mehr als dreihundert
niedergelassenen Nephrologen, um 5000 Patienten mit chronischer
Nierenerkrankung (CKD) in eine Beobachtungsstudie aufzunehmen und bis
zu zehn Jahre zu verfolgen. Hauptziel der Studie ist es, mit Hilfe
modernster Analyseverfahren neue Risikofaktoren, diagnostische
Möglichkeiten und therapeutische Ansätze zur Verhinderung der
Progression des Nierenfunktionsverlustes und des Auftretens
kardiovaskulärer Komplikationen zu identifizieren.
Hintergrund
Viele Untersuchungen der letzten Jahre haben in zunehmendem Maße die
Bedeutung chronischer Nierenerkrankungen (CKD) aufgezeigt. Die Prävalenz
liegt nach den Ergebnissen verschiedener Studien in den USA und in
Europa bei über 10% der Bevölkerung mit steigender Tendenz. Die Prognose
von CKD ist in mehrfacher Hinsicht ungünstig. Das kardiovaskuläre
Risiko von CKD-Patienten ist erheblich erhöht - für jede kardiovaskuläre
Erkrankung ist mittlerweile gezeigt, dass sie bei Patienten mit CKD
gehäuft auftritt und schwerer verläuft. Was die Nierenfunktion betrifft,
kommt es bei CKD-Patienten im Mittel zu jährlichen GFR-Verlusten von um
die 5 ml/min/1.73 m2. Progrediente Nierenfunktionseinschränkung bis hin
zur Dialysepflichtigkeit und kardiovaskulären Erkrankungen stellen
konkurrierende Risiken dar; viele Patienten mit CKD versterben
vorzeitig, bevor sie die Phase der Nierenersatzpflichtigkeit erreichen
(Abbildung 1).
Dabei sind die Verläufe der Patienten allerdings sehr heterogen. Während
es in manchen Fällen zu einem überdurchschnittlich schnellen und
therapeutisch kaum zu beeinflussenden Nierenfunktionsverlust kommt,
bleibt die Nierenfunktion bei anderen Patienten auf reduziertem Niveau
lange Zeit stabil. Auch die jeweilige Bedeutung des kardiovaskulären
und des renalen Risikos sind sehr variabel. Bekannte Einflussfaktoren
wie die renale Grunderkrankung, das Ausmaß der Proteinurie und
Begleiterkranungen erklären die Heterogenität der Verläufe nicht
ausreichend.
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