NEPHRO-News
Historisch hat man in den 80-er Jahren versucht, blutgruppeninkompatible
Nierentransplantationen durchzuführen. Als Vorbereitung wurden
mehrfache Plasmapheresen zur Entfernung von anti-A- oder
anti-B-Antikörpern durchgeführt. Anschließend erfolgte die Splenektomie,
gefolgt von einer anti-T-Lymphozyten-Induktionstherapie. Die
Basisimmunsuppression war damals sehr hoch und hat auch Medikamente mit
einem Effekt auf die B-Zelle, wie Cyclophosphamid, beinhaltet. Diese
Therapieschemata hatten aber eine hohe Morbidität und Mortalität,
weshalb die meisten Zentren diese Programme wieder gestoppt haben.
Lediglich in Japan wurden ABO-inkompatible Transplantationen weiter
durchgeführt, da die Leichenspende praktisch unmöglich war.
Immunologisch
ist das ABO-Blutgruppensystem neben dem HLA-System eine wichtige
immunologische Barriere. Der Unterschied liegt darin, dass beim
Blutgruppensystem in der Regel immer Antikörper gegen die
Blutgruppen-Antigene A und B vorhanden sind. Im Gegensatz dazu steht das
HLA-System. Dort liegen normalerweise keine Antikörper vor. Nur bei
Antigenexposition, wie Schwangerschaften, Bluttransfusionen und
natürlich auch Transplantationen kommt es zu einer Immunisierung im
HLA-System. Aufgrund dieser Vorgaben und den schlechten Resultaten der
blutgruppeninkompatiblen Transplantation in den 80-er Jahren gilt - oder
wie ich im diesen Artikel darlegen möchte - galt eine
ABO-Blutgruppeninkompatibilität zwischen Spender und Empfänger auf dem
Gebiet der Organtransplantation im Allgemeinen als absolute
Kontraindikation für eine erfolgreiche Transplantation.
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Tags: nephro-news transplant abo-inkompatible plasmapherese organmangel
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