NEPHRO-News
Die ständig steigende Zahl diagnostischer Kontrastmittelanwendungen und
therapeutischer Interventionen auf dem Gebiet der Kardiologie,
Angiologie oder Radiologie bringt bei einer immer größer werdenden Zahl
an Risikopatienten ein immer größer werdendes Risiko einer
Kontrastmittel-induzierten Nephropathie mit sich. Allein im Jahr 2003
wurden etwa 80 Millionen Kontrastmitteluntersuchungen mit etwa 8
Millionen Liter Kontrastmittel durchgeführt (Katzberg RW, Kidney Int
69:S3-S7, 2006).
Definition
Die
Kontrastmittel-induzierte Nephropathie ist definiert als absoluter (≥0,5
mg/dl) oder relativer (≥25%) Anstieg des Serumkreatinins oder als
Abfall der glomerulären Filtrationsrate (GFR) um ≥25% mit einem engen
zeitlichen Bezug zur Kontrastmittelexposition (innerhalb von 24 - 72
Stunden). Andere Ursachen einer Verschlechterung der Nierenfuktion (z.
B. durch Cholesterinembolie) müssen ausgeschlossen sein.
Risiko
In
der Allgemeinbevölkerung ist das Risiko einer
Kontrastmittel-induzierten Nephropathie mit 0,6% - 2,3% relativ gering
(Lasser EC, Radiology 203:605-610, 1997). Bei Patienten mit
kardiovaskulärer Intervention gibt es entweder nur kleine kontrollierte
Studien oder aber Registerdaten mit großen Fallzahlen. Das
interventionelle kardiologische Register der Mayo-Klinik weist bei 7586
Patienten eine Inzidenz der Kontrastmittel-induzierten Nephropathie von
3,3% aus (Rihal CS, Circulation 105:2259-2264, 2002), während die
Vergleichszahlen bei 1826 Patienten mit perkutaner koronarer
Intervention am William Beaumont-Hospital bei 14,5% liegen (McCullough
PA, Am J Med 103:368-375, 1997). In diesen beiden Studien waren 0,7% bzw
0,3% der Patienten nach Kontrastmittelinjektion dialysepflichtig. Nach
akutem Myokardinfarkt ist das Risiko einer Kontrastmittel-induzierten
Nephropathie im Rahmen koronarer Interventionen mit etwa 19% deutlich
höher, da auf eine Prophylaxe durch Flüssigkeitszufuhr 12 - 24 Stunden
vor Intervention bei akutem Myokardinfarkt verzichtet werden muss
(Marenzi G, J Am Coll Cardiol 44:1780-1785, 2004).
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Tags: nephro-news nephrologie nephropathie kontrastmittelinduziert
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