NEPHRO-News
Wir sind damit vertraut, dass mit Anstieg des Body Mass Index (BMI) die
Prävalenz der Hypertonie in der Allgemeinbevölkerung zunimmt, z. B. 40%
Hypertoniker bei Übergewicht (BMI 25,0-29,9 kg/m2), 60% und mehr bei
ausgeprägter Adipositas (BMI 35,0-39,9 kg/m2) (Schunkert H,
Int J Obes 26 [Suppl 4]:515-520, 2002). Auch die Prävalenz des Diabetes
nimmt mit Anstieg des BMI in der Allgemeinbevölkerung zu (Must A, JAMA
282:1523-1529, 1999).
Nach älteren Studien sind bis zu 40% der Dialysepatienten mild,
mittelschwer oder schwer mangelernährt. Nach einer neueren Untersuchung
anhand von 418 021 Dialysepatienten (10,5% Peritonealdialysepatienten,
89,5% Hämodialysepatienten) sind lediglich 4% der
Peritonealdialysepatienten und 7% der Hämodialysepatienten
untergewichtig (BMI <18,5 kg/m2) (Snyder JJ, Kidney Int
64:1838-1844, 2003). Ist bei Dialysepatienten ein Anstieg des BMI mit
einer erhöhten kardiovaskulären Mortalität assoziiert? Nach
Kalantar-Zadeh et al (J Am J Nephrol 15:126A, 2004) nimmt mit Anstieg
des BMI die kardiovaskuläre Sterblichkeit bei Hämodialysepatienten ab
(auch bei BMI >45 kg/m2) im Vergleich zum Normalgewicht,
bei Untergewicht nimmt die Sterblichkeit allerdings steil zu. Danach
werden frühere Spekulationen von Hakim und Lowrie bestätigt: "Is it good
to be fat" (Kidney Int 55:1580-1581, 1999)? Man mag argumentieren, dass
übergewichtige Hämodialysepatienten weniger Komorbiditäten aufweisen
als mangelernährte Patienten. Die Abnahme der kardiovaskulären
Mortalität mit Anstieg des BMI findet sich jedoch sowohl bei
Hämodialysepatienten mit hoher als auch mittlerer und niedriger
Komorbidität (Leavey SF, Nephrol Dial Transplant 16:2386-2394, 2001).
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