NEPHRO-News
Seit dem 1.7.2002 wurde in Deutschland das Vergütungssystem für
Dialysesachkosten grundlegend neu geregelt. Glaubt man den flankierenden
Stellungnahmen der Initiatoren (Dt. Ärzteblatt A 828-830, 2002;
Nephro-News 3:33-36, 2002), so bringt die Einführung einer bundesweit
gültigen Pauschalregelung auf Wochenbasis sowohl eine
gesundheitsökonomische Optimierung als auch eine qualitative
Verbesserung der Versorgung chronischer Dialysepatienten. Dies erhofft
man sich insbesondere dadurch, dass die Wochenpauschalregelung zur
vermehrten Durchführung "kostengünstiger" Dialyseverfahren zwingt, und
falsche ökonomische Anreize der herkömmlichen Vergütungsordnungen mithin
entfallen (Nephro-News 3:33-36, 2002). Flankierende strukturpolitische
Maßnahmen sollen ebenso wie eine obligate Meldung noch zu definierender
Qualitätsparameter den Patienten vor qualitativen Abstrichen an der
Versorgung schützen. Zugleich erhofft man sich von den getroffenen
Maßnahmen einen wirkungsvollen Schritt gegen die Gefahren der
zunehmenden Infiltration des Dialysebereiches durch industrielle
Anbieter.
Die Entwicklung der festgeschriebenen Wochenpauschalen
sieht eine im Verlauf der kommenden zwei Jahre progrediente Absenkung
auf zuletzt € 520.- pro Woche vor. Dies bedeutet eine etwa 17%ige
Reduktion der bisherigen durchschnittlichen Sachkostenvergütungen
(Nephro-News 3:33-36, 2002). Während dies für die Kostenträgerseite
kurzfristig Einsparungen im Dialysesektor verspricht, lässt sich die
Euphorie über das Vertragswerk bei genauerer Betrachtung aus Sicht
vieler mit der Versorgung von chronisch niereninsuffizienten Patienten
betrauter Ärzte nicht teilen. Die Kritik richtet sich dabei gegen
a) handwerkliche Fehler des ausgehandelten Vertrages und
b) die Konsequenzen einer drastischen Absenkung und Pauschalierung der Sachkostenentgeltung prinzipiell.
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Tags: nephro-news
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