INTENSIV-News
Die akute Pankreatitis hat in der Regel einen abrupten Beginn mit
Oberbauchschmerzen, Erbrechen, Fieber, Tachykardie, Leukozytose und
einer Erhöhung der Pankreasenzyme im Serum. Hauptursachen sind
Alkoholabusus, Choledocholithiasis und die idiopathische Pankreatitis.
Zu den seltenen auslösenden Ursachen gehört die ERCP, Hyperlipidaemien,
verschiedene Medikamente, abdominelle Traumen oder die hereditaere
Pankreatitis. Der Verlauf kann von mild, sebstlimitierend bis schwer
sein. Schwere Verläufe sind durch die Entwicklung von Nekrosen,
Multiorganversagen und einem Anstieg der Mortalität bis zu 30%
gekennzeichnet. In den letzten Jahren hat sich das Therapiekonzept der
akut nekrotisierenden Pankreatitis von einer frühen Nekrosektomie hin zu
einer vorrangig intensivmedizinisch, supportiven Therapie mit
spezifischen Kriterien für operative und interventionelle Maßnahmen
gewandelt.
Eine frühzeitige Prognoseabschätzung und die
Identifikation von Patienten mit hohem Risiko für die Entwicklung von
Komplikationen ist die Voraussetzung für adäquate
Therapieentscheidungen. Der Ranson Score basiert auf 11 klinischen
Parametern, die zum Zeitpunkt der Aufnahme und 48 Stunden danach
evaluiert wurden (Tabelle 1). Die Anzahl positiver Kriterien erlaubt
eine prognostische Aussage für den individuellen Patienten. Der APACHE
II Score kann zusätzlich zur Evaluierung des Schweregrades herangezogen
werden. Neben der Bestimmung des Schweregrads, kann die tägliche
Bestimmung den Krankheitsverlauf dokumentieren. Das Vorliegen einer
schweren Pankreatitis ist durch einen Ranson Score > 3 bei
gleichzeitig bestehendem APACHE II Score > 8 definiert oder wenn
zumindest eine der folgenden Komplikationen vorliegt: Schock,
Nierenversagen oder pulmonale Insuffizienz. Bei Vorliegen einer schweren
Pankreatitis besteht die Indikation zur Durchführung einer CT, die den
Nachweis von Nekrosen erlaubt. Eine Risikoabschätzung kann auch mittels
CT anhand der Balthazarkriterien (Tabelle 2) erfolgen. Dabei werden das
Ausmaß der Nekrose und der peripankreatischen Flüssigkeitsansammlung
bewertet. Die meisten Komplikationen entwickeln Patienten mit Grad D und
E. Es besteht eine ausgezeichnete Korrelation zwischen Nekrosegrad und
und der Entwicklung von Komplikationen bzw. der Mortalität. Kontroll CTs
sind nur bei klinischer Verschlechterung indiziert - meist infolge
einer Infektion einer Nekrose, Abszess- oder Pseudozystenbildung,
Blutung, Ischämie des Colons oder Perforation.
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Tags: intensiv-news gastroenerologie pankreatitis nekrotisierend
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