INTENSIV-News
Early mobilisation for prevention and treatment of delirium in critically ill patients: Systematic review and meta-analysis.
Nydahl P, Jeitziner MM, Vater V, Sivarajah S, Howroyd F, McWilliams D, Osterbrink J.
Intensive Crit Care Nurs 2023; 74:103334
Ein Delir ist eine häufige Komplikation bei intensivstationär versorgten
PatientInnen, ca. 40% können davon betroffen sein. Ein Delir ist eine
akute physiologische Störung der Gehirnnetzwerke, die sich klinisch als
Störung von Aufmerksamkeit und Kognition äußert. Die Symptome bei Delir
sind ein fluktuierendes Bewusstsein, Desorientierung, unangemessenes
Verhalten (Agitation oder Verlangsamung), unangemessene Kommunikation,
Wahrnehmungsstörungen und gestörte Aufmerksamkeit (Wilson JE; Nat Rev
Dis Primers 2020; 6:90).
Ein Delir ist ein Syndrom, das aufgrund von
verschiedenen prädisponierenden Faktoren (Alter, Gefäßerkrankungen,
Gebrechlichkeit usw.), triggernden Faktoren wie einer schweren
Erkrankung (Hypoxie, Hypovolämie, Infektionen, Stoffwechselstörungen
usw.) und behandlungsassoziierten Faktoren (Medikamente, Immobilität,
Katheter usw.) entstehen kann. Insgesamt sind über 130 Faktoren bekannt
(Ormseth CH; JAMA Netw Open 2023; 6:e2249950).
Da ein
dosisabhängiger Reiz-Reaktionszusammenhang zwischen der Dauer und
Schwere eines Delirs und dessen Folgen für die Betroffenen besteht,
kommen der Prävention und raschen Therapie eine besondere Bedeutung zu.
Folgen eines Delirs können u. a. erhöhte Mortalität und Risiken für
kognitive Einschränkungen und Pflegebedürftigkeit sein. Allgemein wird
zur Prävention und Therapie eines Delirs die Frühmobilisierung von
IntensivpatientInnen empfohlen (z. B. S3-Leitlinie Analgesie, Sedierung
und Delirmanagement in der Intensivmedizin, AWMF 001-012).
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