INTENSIV-News
Derivation, validation, and potential treatment implications of novel clinical phenotypes for sepsis.
Seymour CW, Kennedy JN, Wang S, Chang CH, Elliott CF, Xu Z, Berry S, Clermont G, Cooper G, et al. J AMA 2019; 321:2003-2017
Ein bisschen sperrig erscheint der Titel schon: „Derivation, Validation,
and Potential Treatment Implications of Novel Clinical Phenotypes for
Sepsis“. Im Mai 2019 erschien diese Arbeit von der renommierten
Arbeitsgruppe um Christopher Seymour und Derek Angus in der
amerikanischen Zeitschrift JAMA (Seymour CW; JAMA 2019; 321:2003).
Blättert man sie durch, wird man mit einigen ungewohnten Abbildungen
konfrontiert, die auf manchen Leser abschreckend wirken dürften, da man
irgendwie nicht so richtig etwas damit anfangen kann. Und dann noch
„machine learning“ – also einmal mehr ein Beitrag zum gegenwärtigen
„Hype“ von künstlicher Intelligenz in der Intensivmedizin, was zumindest
in der Gegenwart (noch) weit weg von der gelebten Praxis erscheint?
Zugegeben,
die methodischen Ansätze sind hoch professionell und vielen Medizinern
fremd; wenn man sich jedoch ein bisschen mehr damit beschäftigt, ist es
gar nicht so schwer, lässt man die mathematischen Techniken mal außen
vor. Die Gruppe analysierte zunächst eine elektronische Datenquelle von
mehr als 20.000 Sepsis-Patienten unmittelbar nach Aufnahme in
Rettungsstellen, die an der Erfassung in den USA beteiligt waren.
Ansatz
war ein „unsupervised learning“ – klingt fremd, ist von der Bedeutung
her aber eigentlich ganz einfach; man könnte es auch mit „Schauen wir
mal!“ übersetzen. Es wurden 29 Variablen von routinemäßigen Werten
sowohl der klinischen Untersuchung als auch der gängigen Labordiagnostik
innerhalb der ersten 6 Stunden genommen, also kein Schnickschnack wie
seltene Biomarker, Zytokine oder ähnliches.
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Tags: intensiv-news intensivmedizin sepsis infektiologie process-studie phänotypen
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