Nephroprotektion durch Präkonditionierung

Das akute Nierenversagen ist eine insbesondere auf Intensivstationen häufige Erkrankung, die u. a. mit einem erhöhten Mortalitätsrisiko (Oppert M; Nephrol Dial Transplant 2008; 23:904) und einem deutlich erhöhten kardiovaskulären Risiko einhergeht (Leung KC; Nat Rev Nephrol 2013; 9:77; Lim CC; Cardiorenal Med 2015; 5:157). Die Inzidenz steigt in den letzten Jahren weiter an (Hsu CY; Kidney Int 2007; 72:208).

Dabei sind vor allem die zirkulatorisch sowie medikamentös-toxisch verursachten Formen nicht selten Folge ärztlichen Handelns. In beiden Fällen kommt es durch Verlust von Zelladhäsionsmolekülen zur Zellabschilferung mit anschließender Harnabflussstörung (Basile DP; Compr Physiol 2012; 2:1303).

Zum Zeitpunkt der Diagnosestellung ist eine kausale Therapie nicht mehr möglich. Neben Volumensubstitution und möglichst atraumatischen Operationstechniken bzw. einer Dosisreduktion potentiell nephrotoxischer Substanzen gibt es aktuell keine etablierten präventiven Maßnahmen (O‘Kane D; J Nephrol 2019; 32:539).