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SOFA versus ICON:

Sepsis im Wandel der Zeit


Comparison of European ICU patients in 2012 (ICON) versus 2002 (SOAP). 

Vincent JL, Lefrant JY, Kotfis K, Nanchal R, Martin-Loeches I, Wittebole X, Sakka SG, et al.              Intensive Care Med 2018; 44:337-344


Die Lebenserwartung in Deutschland steigt weiter an: Sie beträgt nach der auf die aktuellen Sterblichkeitsverhältnisse bezogenen Periodensterbetafeln 2014/2016 für neugeborene Jungen 78 Jahre und 3 Monate, für neugeborene Mädchen 83 Jahre und 2 Monate. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, ist seit 1970/1972 die durchschnittliche Lebenserwartung bei Geburt weiter kontinuierlich angestiegen und hat bis 2014/2016 für Männer um 10,9 Jahre und für Frauen um 9,4 Jahre zugenommen (www.destatis.de/DE/Publikationen). Auch für ältere Menschen hat die Lebenserwartung weiter zugenommen. Nach der Sterbetafel 2012/2014 beläuft sich zum Beispiel die noch verbleibende Lebenserwartung – die sogenannte fernere Lebenserwartung –  von 65-jährigen Männern mittlerweile auf 17 Jahre und 8 Monate. Für 65-jährige Frauen ergeben sich statistisch gesehen fast 21 weitere Lebensjahre. Das entspricht einem Anstieg um 1 Jahr und 5 Monate bei den Männern beziehungsweise 1 Jahr und 2 Monate bei den Frauen innerhalb von zehn Jahren.

Der demografische Wandel schlägt sich besonders deutlich bei der Anzahl der Hochbetagten nieder. Im Jahr 2013 lebten 4,4 Mio. 80-Jährige und Ältere in Deutschland. Ihre Anzahl wird bis 2050 (bei stärkerer Zuwanderung) auf 9,9 Millionen steigen (2060: 9,0 Mio.). Der Anteil der 80-Jährigen und Älteren an der Gesamtbevölkerung betrug 2013 rund 5 Prozent, bis 2050 wird sich der Anteil auf 13,0 Prozent erhöhen. 2060 wird jede achte Person 80 Jahre oder älter sein (12,3%) beziehungsweise fast jede dritte Person 65 Jahre oder älter (31,7%) (Bundeszentrale für politische Bildung: www.bpb.de/nachschlagen/zahlen-und-fakten/soziale-situation-in-deutschland).

Hieraus ergeben sich für die Notfall- und Intensivmedizin erhebliche Konsequenzen. Schon jetzt ist deutlich spürbar, wie sehr der demographische Wandel das Spektrum kritisch kranker Patienten auf Intensivstationen (ITS) nachhaltig und stetig verändert. Das zunehmende Lebensalter von Intensivpatienten ist automatisch mit einer Zunahme der Komorbiditäten und damit auch präexistenten Organdysfunktionen assoziiert.

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Tags: intensiv-news intensivmedizin sepsis demografie sofa icon 

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