INTENSIV-News
Clinical features and outcomes of Takotsubo (Stress) Cardiomyopathy.
Templin C, Ghadri JR, Diekmann J, Napp LC, Bataiosu DR, Jaguszewski M, Cammann VL, et al. N Engl J Med 2015; 373:929-38
Die Takotsubo-Kardiomyopathie (Synonyme: Stress-Kardiomyopathie, Apical
Ballooning Syndrome, „Broken Heart Syndrome“) ist ein akutes
Herzinsuffizienzsyndrom, welches erstmals 1990 von japanischen
Wissenschaftlern beschrieben worden ist (Sato H, Tokyo 1990; 56).
Namensgebend für die Erkrankung sind spezielle Tonkrüge, mit denen in
Japan Tintenfische gefangen werden (Takotsubo = Tintenfischfalle).
Charakteristisch ist bei den meisten Patienten eine ballonierte und
damit hypo- bis akinetische Herzspitze, welche auch die midventrikulären
Abschnitte mit einbeziehen kann sowie eine hyperkontraktile Herzbasis.
In
den letzten Jahren wurden jedoch auch immer häufiger die sogenannten
atypischen Takotsubo-Typen (isoliert midventrikulär [Shimizu M, J
Cardiol 2003; 41:285], basal [Ennezat PV, Echocardiography 2005; 22:599]
und fokal [Suzuki K, Int med 2004; 43:300]) beschrieben
Etwa 2.5% aller Patienten, die sich mit dem Verdacht auf ein akutes
Koronarsyndrom präsentieren, sind von der Takotsubo-Kardiomyopathie
betroffen. Interessanterweise tritt die Erkrankung hauptsächlich bei
postmenopausalen Frauen nach einem akuten Stressereignis auf. Die
Diagnosestellung beruht auf den „Mayo Clinic Diagnostic Criteria“
(Prasad A, Am Heart J 2008; 155:408) (Tabelle 1). Als Goldstandard dient
die Herzkatheteruntersuchung, da Koronarverschlüsse bzw. hochgradige
Stenosen, welche die Wandbewegungsstörung erklären können,
ausgeschlossen werden müssen.
Da sich die deutliche
Funktionseinschränkung des linken Ventrikels nach Tagen bis einigen
Wochen wieder komplett zurückbildet, ging man lange Zeit von einer
benignen Erkrankung aus. Das Wissen über die Takotsubo-Kardiomyopathie
stammte bisher jedoch hauptsächlich aus einzelnen Fallberichten oder
Studien mit wenigen hundert Patienten.
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Tags: intensiv-news kardiologie koronarsyndrom takotsubo kardiomyopathie
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