INTENSIV-News
Noninvasive ventilation as a weaning strategy for mechanical ventilation in adults with respiratory failure: A Cochrane systematic review.
Burns KE, Meade MO, Premji A, Adhikari NK. CMAJ 2014; 186:E112-22
Auch wenn die invasive mechanische Beatmung als lebensrettende
Intervention einen zentralen Stellenwert in der Intensivmedizin hat, ist
sie nicht ohne Komplikationen. So kann es zu beatmungsinduzierten
Lungenschädigungen kommen. Die invasive Beatmung über den Trachealtubus
oder Tracheotomie führt in den oberen Atemwegen zu Früh- und
Spätkomplikationen (Schönhofer B; Textbook of Post ICU Medicine, Oxford
University Press 2014). Darüberhinaus ist die Ventilator-assoziierte
Pneumonie, die treffender „Tubus-assoziierte Pneumonie“ genannt werden
sollte, ein eigenständiger Risikofaktor für die Letalität auf
Intensivstationen (Rello J; Chest 2002; 122:2115). Zusätzlich wirkt sich
die bei invasiver Beatmung erforderliche Sedierung mit relativ langer
Abhängigkeit vom Respirator nachteilig auf Behandlungsdauer, Kosten und
Outcome aus.
Vor diesem Hintergrund nimmt die
Respiratorentwöhnung (Weaning) eine Schlüsselfunktion in der modernen
Intensivmedizin ein. Gemäß der Budapester Konsensus-Konferenz aus dem
Jahre 2005 (Boles J-M; Eur Resp J 2007; 29:1033) werden drei Gruppen der
Respiratorentwöhnung, einfach, schwierig und prolongiert, unterschieden. Bei etwa 80% der beatmeten Patienten liegt die Kategorie
„einfaches Weaning“ oder „schwieriges Weaning“ vor; beide Kategorien
unterscheiden sich bzgl. der Krankenhausmortalität mit 9-13% nicht
wesentlich (Funk G-C; Eur Resp J 2010; 35:88). Bei etwa 15-20% der
Patienten kommt es zum prolongierten Weaning. Vor allem wegen der hohen
Komorbidität in der Patientengruppe mit prolongiertem Weaning ist die
Erfolgsrate der Respiratorentwöhnung relativ niedrig (Polverino E;
Intensive Care Med 2010; 36:137). Auch ist die Krankenhausmortalität in
dieser Gruppe mit 32% deutlich höher (Funk G-C; Eur Resp J 2010; 35:88).
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