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TRISS – Transfusionstrigger bei Sepsis

7 Gramm pro Deziliter


Lower versus higher hemoglobin threshold for transfusion in septic shock.

Holst LB, Haase N, Wetterslev J, Wernerman J, Guttormsen AB, Karlsson S, Johansson PI, et al.                 N Engl J Med 2014; 71:1381-91


Liberal versus restrictive blood transfusion strategy: 3-year survival and cause of death results from the FOCUS randomised controlled trial.

Carson JL, Sieber F, Cook DR, Hoover DR, Noveck H, Chaitman BR, Fleisher L, et al.                    Lancet 2014, pii: S0140-6736(14)62286-8


Das oberste Ziel der Schocktherapie ist die Wiederherstellung einer ausreichenden Sauerstoffversorgung der Organe. Basierend auf der physiologischen Kenntnis über die Komponenten der Sauerstofftransportkapazität kann das systemische Sauerstoffangebot durch Anhebung des Herzzeitvolumens, der Sauerstoffsättigung sowie der Hämoglobin-konzentration erhöht werden.

Die Erhöhung der Hämoglobinkonzentration auf >10 g/dL bei fortbestehenden Hypoxiezeichen (z. B. SzvO2 <70%) trotz Volumen- und Inotropika-Therapie erlebte in der schweren Sepsis durch die „Early-Goal-Directed Therapie“ (Rivers E; N Engl J Med 2001; 345:1368) eine gewisse Renaissance. Seither wurden mehrere Studien publiziert, welche über mögliche (Überlebens-) Vorteile einer Transfusion von Erythrozytenkonzentraten in der schweren Sepsis bzw. dem septischen Schock berichteten (Vincent JL; Anesthesiology 2008; 108:31; Park DW; Crit Care Med 2012; 40:3140).

Während sich in den letzten Jahren unser Verständnis über die potentiell negativen Auswirkungen einer Bluttransfusion (insbesondere die Immunmodulation mit erhöhter Infektanfälligkeit) deutlich verbesserte, kam im Jahr 2014 die „Early Goal-Directed Therapie“ unter harsche Kritik, nachdem zwei große Multicenter-Studien die Ergebnisse der Originalpublikation nicht reproduzieren konnten (die PROCESS- und ARISE-Studien [N Engl J Med 2014; 370:1683; N Engl J Med 2014; 371:1496] stellen unserer Ansicht primär die Zielwerte der „Early Goal-Directed Therapie“ in Frage, nicht aber die Tatsache, dass der Zeitfaktor in der Sepsistherapie eine essentielle Rolle spielt!); siehe auch Kommentar Janssens U in diesem Heft.

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Tags: intensiv-news sepsis transfusion 

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