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„Das Fremde in mir“

Neue Erkenntnisse zur Herkunft und Funktion von Mitochondrien


„Halte jemandes Hand und fühle ihre Wärme. … Ich bin warm, weil im Inneren jeder meiner Körperzellen Dutzende, Hunderte oder sogar Tausende von Mitochondrien die von mir verzehrte Nahrung verbrennen.“

Dieses Zitat aus dem Jahr 2006 vom weltberühmten, österreichischen Biochemiker und Mitochondrien-Forscher Gottfried Schatz erinnert uns doch stark an die Zeiten harter Bänke in den Hörsälen der Universitäten in der frühen Phase des Medizinstudiums, als wir genötigt wurden, die Bestandteile der menschlichen Zelle systematisch zu lernen. Neben dem endoplasmatischen Retikulum, Golgi-Apparat und vielen anderen Zellorganellen gab es da noch die Mitochondrien – war gar nicht so schwer zu merken, hatten sie doch eine ziemlich eindeutige Funktion als inneres Kraftwerk und metabolischer Alleskönner.

Wesentlich weniger bekannt sind die weit mehr als 100 inzwischen beschriebenen, angeborenen Erkrankungen von Mitochondrien, die sich klinisch meistens durch eine Störung kardialer und/oder neuronaler Funktionen bei den betroffenen Kindern äußern, also primär in den Organbereichen, die sich durch einen überdurchschnittlichen Energiebedarf im Körper auszeichnen.

Aus diesem „Versagen des Kraftwerkes“ (Westly E; Nature Med 2010; 16:625) haben wir bereits viel gelernt, was Ursprung und Funktion der Mitochondrien angeht. So wissen wir, dass Mitochondrien in ihrer inneren Matrix eine eigene Doppelstrang-DNA haben (mtDNA), dafür aber keinen „Kern“ brauchen, wie es definitionsgemäß für Eukaryoten beschrieben ist, sondern oft Plasmidstrukturen nutzen, wie sie wiederum für die Prokaryoten typisch sind.

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Tags: intensiv-news mitochondrien herkunft funktion 

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