INTENSIV-News
Dynamic changes in arterial waveform derived variables and fluid
responsiveness in mechanically ventilated patients: A systematic review
of the literature.
Marik PE, Cavallazzi R, Vasu T, et
al. Crit Care Med 2009;
37:2642-7
Division of Pulmonary and Critical Care Medicine (PEM), Eastern Virginia Medical School, Norfolk, VA, USA.
Therapiediskussionen am Bett kritisch kranker Patienten beschäftigen
sich immer wieder mit der Frage, ob der Patient Volumen benötigt oder
nicht im Gegenteil sogar durch die Gabe von Diuretika negativ bilanziert
werden sollte. Der Intensivmediziner versucht durch Anamnese, klinische
Untersuchung und Evaluation hämodynamischer Kenngrößen eine möglichst
genaue Einschätzung der sogenannten Vorlastabhängigkeit zu gewinnen.
Tatsächlich zählt die Abschätzung des Flüssigkeitshaushaltes des
Patienten bzw. des Volumenbedarfs zu den schwierigsten Aufgaben in der
Intensivmedizin. Keine einzelne technische Untersuchung oder
laborchemische Parameter lassen diesbezüglich eine zuverlässige Aussage
zu. Mit zunehmender Anzahl an Komorbiditäten kritisch kranker Patienten
nimmt auch der Vorhersagewert relevanter klinischer Untersuchungsbefunde
ab: Gerade der Hautturgor, die Beurteilung der Mundschleimhaut bzw. der
Zunge, die Urinausscheidung und die Jugularvenenfüllung in der
45-Grad-Oberkörperhochlagerung erlauben gerade beim kardial (schwer)
erkrankten Patienten nur selten eine korrekte Abschätzung des
intravasalen Volumenstatus und der zentralen Hämodynamik (Janssens U; DMW 2009; 134:1287).
Das „funktionelle“ hämodynamische Monitoring versucht mit verschiedenen
Techniken wie Anheben der Beine oder Infusion einer definierten
Flüssigkeitsmenge („fluid challenge“) in einem Vorher-Nachher-Ansatz
Aussagen über die dynamische Veränderung des Herzzeitvolumens (HZV) in
Abhängigkeit von kardialen Lastveränderungen zu gewinnen. Durch eine
fluid challenge soll geklärt werden, ob der Patient in der
augenblicklichen klinischen Situation volumenreagibel ist (d. h., durch
eine Vorlaststeigerung das HZV ansteigt) oder nicht.
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