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Lagerungsmanagement in der Akutphase beim Schädel-Hirn-Trauma

Fluch oder Segen?


Dem Lagerungsmanagement beim Schädel-Hirn-Trauma (SHT)-Patienten kommt insbesondere in der Akutphase eine sehr zentrale Rolle zu. Es ist mehr als nur Prophylaxe (Decubitus- und Pneumonieprophylaxe), sondern integraler Bestandteil eines multimodalen Therapiekonzepts beim SHT.

Neben den zentralen Säulen der The­rapie wie induziertes Koma, Normo­ventilation, Osmotherapie (Mannit, Hyperhes®) und einer optionalen chirurgischen Intervention (osteo­klastische Trepanation) stellt die La­ge­rung eine einfache und in ihrer Wirkung nicht zu unterschätzende Maßnahme dar.

Ein professionell durchgeführtes La­gerungsmanagement kann den Outcome des Patienten durch Senkung des intrakraniellen Druckes (ICP) verbessern. Analog zu der oft bemüh­ten Phrase „keine Therapie ohne Ne­benwirkung“ kann dagegen eine inadäquat durchgeführte Lagerungstherapie zusätzliche Probleme für den Patienten mit sich führen (Zunahme des Hirnödems, stressbedingter Blutdruckanstieg bei Manipulation mit Nachblutungsgefahr). Diese Auswirkungen gilt es unter allen Umständen zu vermeiden. Aus diesem Grund obliegt uns Pfle­ge­per­so­nen ein hohes Maß an Verantwortung.

Zusammenhang intracerebrales Blutvolumen und ICP-Anstieg

Etwa  85% des cerebralen Blutvolumens wird über die beiden Jugularvenen (V.jugularis interna) drainiert. Diese anatomische Gegebenheit er­klärt, wieso der Lage des Kopfes und des Oberkörpers eine große Bedeutung zukommt.
Um einen ungehinderten cerebro­ve­nösen Abfluss zu gewährleisten, gilt es ein Abknicken des Halses (Torsion/Flexion der  HWS) tunlichst zu vermeiden. In weiterer Folge führt auch die Anlage eines Jugularvenen-Katheters zu einer Verminderung des venösen Rückflusses. Diese Umstände bewirken eine Zunahme des intra­cerebralen Blutvolumens mit sekun­dä­rem ICP-Anstieg.

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Tags: intensiv-news neurologie schädel-hirn-trauma lagerung 

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