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Erfahrung mit der „interventionellen Lungenunterstützung“ (iLA)


Herr W. S., 34a, wird bei Z.n. cerebralem Tumor und Radiochemotherapie von der Stroke Unit (dort war er wegen Sehstörungen zur Überwachung) nach synkopalem Geschehen an die Intensivstation übernommen. Nach kurzer Zeit wird eine Intubation und künstliche Beatmung erforderlich, die über längere Zeit äußerst invasiv erfolgt (FiO2 0.8, Plateaudruck meist > 30 mbar). In den folgenden Tagen kommt es zur Konsolidierung des pulmonalen Infiltrates im Thoraxröntgen im Sinne einer beidseitigen Pneumonie. Trotz kinetischer Therapie, regelmäßiger bronchioalveolärer Lavage und des Versuches lungenprotektiver Beatmung zeigt sich keinerlei Besserung der respiratorischen Situation.

Am achten Beatmungstag kommt es zum weiteren Anstieg des CO2; wir stellen die Indikation zur extrakorporalen CO2-Elimination mittels „interventional lung assist“ - iLA-Membranventilator® (Fa. Novalung GmbH). Daraufhin zeigt sich eine rapide Besserung des PaCO2  (Abbildung 1) und wir beginnen das Weaning vom iLA-Membranventilator®, der insgesamt über 13 Tage belassen wurde. In diesem Zeitraum führen wir auch eine percutane Dilatationstracheotomie durch, die das Weaning vom Respirator wesentlich erleichtert. Nach insgesamt 21 Tagen kann die respiratorische Situation als restituiert bezeichnet werden.

Um bei akutem Lungenversagen eine ausreichende Oxygenierung von Blut und somit Organen zu erreichen und exzessive Hyperkapnien zu verhindern, erreichen die erforderlichen Beatmungsdrucke am Respirator oft rasch Höhen, die vom lungenprotektiven Beatmungskonzept weit entfernt sind. Der Einsatz des iLA-Membranventilators® ermöglicht eine rasche und effektive Elimination des CO2 und daher einerseits eine bessere Oxygenierung des Blutes, andererseits eine Reduktion des Beatmungsaufwandes und fördert somit die Erholung der Lunge.

Interventional lung assist (iLA)

Der iLA-Membranventilator® (Abbildung 2) wird arteriovenös über die femoralen Gefäße angeschlossen und bewirkt ohne Notwendigkeit einer Blutpumpe er eine extrakorporale CO2- Elimination und geringe Oxygenierung des Blutes. Der Großteil der alveolären Oxygenierung erfolgt durch die Reduktion des pCO2 im Alveolarraum und die konsekutive Erhöhung des pO2.

Der Blutfluss wird durch den Druckgradienten zwischen Arteria und Vena femoralis erzeugt und erfordert daher keinerlei Blutpumpe. Das Blut gelangt in die Membran, durch die ein kontinuierlicher Gasfluss (Sauerstoff) geleitet wird (1 bis max. 12 l/min.), der als Spülgas das Kohlendioxid über die Membran eliminiert.

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Tags: intensiv-news pflege pneumologie lungenunterstützung ila 

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