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Patientensicherheit

Anspruch und Wirklichkeit


Errors in administration of parenteral drugs in intensive care units: Multinational prospective study.

Valentin A, Capuzzo M, Guidet B, et al.                                                                                                                         BMJ. 2009 Mar 12;338:b814

Department of Emergency Medicine, Medical University of Vienna, Vienna, Austria.


Das Thema Patientensicherheit hat in den letzten Jahren sowohl in der öffentlichen Wahrnehmung als auch im Hinblick auf die wissenschaftliche Aufarbeitung zunehmend an Bedeutung  gewonnen. Die Intensivmedizin nimmt in der Frage der Patientensicherheit insofern eine Sonderstellung ein, als die ureigenste Aufgabe in der Betreuung besonders gefährdeter Patienten besteht. Die maximale Sicherheit für einen Patienten unter besonders schwierigen Umständen herzustellen, könnte durchaus als Paradigma der Intensivmedizin gesehen werden.

In einer engen Definition würde der Begriff Patientensicherheit die garantierte Vermeidung von Ereignissen und Abläufen mit Schadensfolge an einem Patienten beschreiben. Zweifellos bedeutet die alleinige Abwesenheit von Schadensereignissen jedoch nicht, dass ein Sys­tem sicher ist. In Gesundheitssystemen führen viele und wahrscheinlich sogar die Mehrzahl von Fehlern nicht zu einem unmittelbaren Schaden, weisen aber trotzdem auf unsichere Abläufe und Schwachpunkte in Prozessen hin (ein Beispiel gibt Abb. 1).

Eine sehr gebräuchliche Definition beschreibt daher einen Fehler als ein Ereignis, welches tatsächlich zu einem Schaden an einem Patienten geführt hat oder das Potential für die Entstehung eines Schadens hatte. Im Projekt „Safety Improvements for Patients in Europe (SIMPATIE)“ wird in der Bemühung um eine einheitliche Terminologie ein Fehler („error“) als  Ereignis, bei dem eine geplante Sequenz von physischen oder mentalen Aktivitäten nicht das angestrebte Ergebnis erbracht hat, definiert. Da­rüber hinaus wird auch das Versagen, mit einer geplanten Handlung ein bestimmtes Ergebnis zu erzielen, als Fehler eingestuft. Diese Definitionen tragen implizit den Anspruch der Zuverlässigkeit in sich. Mit anderen Worten den Anspruch, dass die bestmögliche und Evidenz-basierte Behandlung in einer zeitgerechten Form angewandt wird, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.

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Tags: intensiv-news patienten anspruch 

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