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Medikamente bei Zirrhose


Ziel dieses Übersichtsartikels ist es, die neusten Entwicklungen in der medikamentösen Prophylaxe/Therapie von Komplikationen der Zirrhose zusammenzufassen.

Etablierte medikamentöse Therapien

Nicht-selektive Betablocker


Die Wirkung von nicht-selektiven Betablockern (NSBB) bei Pfortaderhochdruck beruht darauf, dass es bei Patienten mit klinisch signifikanter portaler Hypertonie (HVPG ≥ 10 mmHg) zu einer systemischen und splanchnischen Vasodilatation und kompensatorisch zur Ausbildung einer hyperdynamen Zirkulation kommt. Dem kann durch die Blockade von Beta1- (hyperdyname Zirkulation) und Beta2-Rezeptoren (splanchnische Vasodilatation) durch konventionelle NSBB (z. B. Propranolol) entgegengewirkt werden (Mandorfer M; Digestive and Liver Disease 2017; 49:3; Reiberger T; J Hepatol 2017; 66:849). Die zusätzliche Alpha1-Blockade durch Carvedilol führt außerdem zu einer Senkung des Gefäßwiderstands in der Leber – was die stärkere HVPG-Reduktion durch diese Substanz erklärt (Sinagra, E; Alimentary Pharmacology and Therapeutics 2014; 39:557).

Bei Patienten ohne bzw. mit subklinischer portaler Hypertonie (Leberve­nendruckgradient [HVPG] < 10 mm Hg) spielen die hyperdyname Zirkulation und splanchnische Vasodilatation nur eine untergeordnete Rolle, weshalb eine Betablocker-Therapie zu keiner relevanten HVPG-Reduktion führt (Villanueva C; Hepatology 2016; 63:197). In einer wegweisenden Studie an Patienten ohne Varizen (38% wiesen keine klinisch signifikante portale Hypertonie auf) konnte dementsprechend kein Effekt von Timolol (ein konventioneller NSBB) auf das Auftreten von Varizen bzw. Varizenblutung beobachtet werden (Groszmann RJ; N Engl J Med 2005; 353:2254).

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Tags: gastro&hepa-news hepatologie leberzirrhose medikamente therapie prophylaxe 

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