GASTRO&HEPA-News
Die Vergrößerung von Leber und Milz über die Norm stellt einen
abklärungsbedürftigen Befund dar. Beide Organe können bei einer
Vielzahl von Erkrankungen mitbeteiligt sein. Ein abnormer Befund von
Leber und/oder Milz kann in unterschiedlichen Szenarien vorliegen,
weshalb der klinische Kontext die Schlüsselinformation für die
Interpretation der Hepatosplenomegalie (HSM) liefert.
So ist
beispielsweise für die Bewertung einer HSM bei einer 50-jährigen Frau
die Verbindung mit einer chronischen Auslenkung von alkalischer
Phosphatase und gamma-Glutamyltranspeptidase, sowie das Vorhandensein
von Pruritus und positiven anti-mitochondrialen Antikörpern wegweisend.
Bei einem jungen und bisher gesunden Menschen gibt das Auftreten einer
laborchemisch akuten Hepatitis, basierend auf einer Infektion mit dem
Epstein-Barr-Virus, Aufschluss über die Ursache der HSM. In den
geschilderten Beispielen stellt die HSM zwar einen diagnostisch
hilfreichen Teilbefund dar, ist aber nicht als klinisches Leitsymptom zu
werten.
Der vorliegende Artikel soll Situationen beleuchten, in
welchen die HSM beim Fehlen von anderen wegweisenden Befunden als
führende Indikation zur Abklärung gewertet wird. Die übliche Abklärung
von Lebererkrankungen wird hier nicht behandelt, welche die Basis für
die Bewertung der HSM darstellt (Hepatitisserologie, Autoantikörper,
Eisenstatus, Kupferstatus, Differenzialblutbild).
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Tags: gastro&hepa-news hepatologie hepatosplenomegalie leber milz
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